Arne wartete auf Genderama wieder mal mit einem Fundstück auf:
"Die Republikaner
in Texas haben beschlossen, in ihrem Parteiprogramm Therapien für Homosexuelle
zu fordern. Die rund 7000 Delegierten ratifizierten bei ihrer jährlichen
Versammlung in der Stadt Fort Worth einen entsprechenden Text. Gegner der
Formulierung kamen nicht zu Wort. Ausgegangen war die Initiative vom Texas
Eagle Forum, das der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung zugerechnet
wird."
Nun kann man darüber streiten ob Homosexualität eine Krankheit ist. Genau
so könnte man fragen ob Menschen die übermäßig oft Sex haben (wahrscheinlich ab
4 mal die Woche), Sexkrank sind. Jeder der über dem BMI liegt ist dick und lebt
ergo ungesund. Diese Aufzählung lässt sich beliebig fortführen. Menschen
scheinen alles in normal und unnormal einzuteilen, Regeln gelten für alle, auch
für die, die genau diese Regeln falsch finden oder vorsätzlich brechen, die
Regel wird bestimmt durch den gefühlten Grossteil der Bevölkerung. Umschrieben
wird das Ganze dann als Moral, Volksempfinden etc.
Somit müsste man nicht nur fragen ob Homosexualität denn nun eine Krankheit
ist, von der man geheilt werden muss, sondern warum man von Homosexualität
überhaupt geheilt werden sollte? Genau so wie man sich fragen sollte, warum man
Dicke denn nun heilen oder von mir aus missionieren sollte? Warum muss man
andere Menschen missionieren und von „guten“ Leben überzeugen, wenn sie so wie
sie leben glücklich sind? Warum ist eine Frau mit Kopftuch unterdrückt, wenn
sie diese Entscheidung selber trifft? Somit sollte man sich eigentlich mal fragen
wie man die Republikaner in den USA denn heilen könnte oder welchen Sinn es
macht andere Menschen zu ihrem angeblichen Glück zu zwingen.
Aber auch in anderen, uns Männer betreffenden Bereichen sehen wir diese
fest manifestierten Meinungen, von denen man nicht abweichen kann. So teilte
unserer Organisation einmal eine Richterin auf einem Gesprächsabend mit, sie
würde immer dann ein Wechselmodell installieren, wenn die Mutter den Vater
ausgrenzt. Das würde zwar dem Vater auch nicht helfen, aber es würde zeigen,
der Staat steht hinter dem Vater und seinem Recht auf Umgang. In anderen
Fällen, wo Väter dieses Wechselmodell dann wirklich durchsetzen könnten, weil
hier die Mutter zwar gegen ihren Willen mitspielt, aber die richterliche
Vorgabe akzeptiert, kann man natürlich kein Wechselmodell einsetzen. Denn dann
würde die Mutter das ja nicht wollen und dann ist ein Wechselmodell, das auch
ausgeführt wird, schlecht. Richterlogik…
Ein Kind gehört zur Mutter, und nur zur Mutter. Dem Vater kann man durch
ein Wechselmodell, das er nicht ausführen kann, zwar seinen Beistand zeigen,
ein Kind kann man aber auf keinen Fall der Mutter entziehen, auch wenn diese
ausdrücklich und offen gegen die Interessen des Kindes und des Vaters agiert. Und
wenn die Mutter keinen Umgang zwischen Vater und Kind möchte, so gibt es
Konflikte, und das ist nicht gut für das Kind. Das hat uns auch ein Journalist,dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, von der BZ mal so beschrieben. Konflikte
sind etwas ganz schlimmes, zumindest wenn es ein kleines Kind diese mitbekommt.
Kinder müssen Konfliktlos aufwachsen, sollten Eltern sich über das Reiseziel für
den nächsten Urlaub im Konflikt befinden, so muss das Jugendamt sofort
einschreiten, dann muss entweder das Kind oder der Vater raus aus der Familie!
Das genau solche vorgefassten Meinungen, Homosexualität ist krank, ein Kind
gehört zur Mutter etc. zu staatlichen Eingriffen führt, deren gesellschaftlichen
Konsequenzen nicht absehbar sind, interessiert hierbei nicht. So schreibt dieFAZ in einem Artikel wo es auch um Volksempfinden, Moral etc. geht z. B.
„Das Heim in Tuam zählte zu zehn derartigen
Institutionen, in denen Zehntausende unverheiratete Mütter weggesperrt wurden,
um, wie es damals hieß, die Moral anständiger Frauen nicht zu gefährden.“
Auch hier entschied die „Gesellschaft“ oder die, welche glauben sie zu
vertreten, aus Gründen der Moral, der Norm. Nicht verheiratete Frauen gefährden
die Moral von „anständigen“ Frauen. Ebenso gefährden Schwule Männer und nur
die, die Moral von Kindern und jungen Männern. Und heute die Väter die Moral
und das Seelenheil (oder what ever) der eigenen Kinder, zumindest wenn die
Mutter das nicht will und ein Konflikt, selbst wenn er von der Mutter aus genau
diesem Grund hervorgerufen wurde, vorliegt.
Lieber sperrt eine Gesellschaft tausende nicht verheiratete werdende Mütter
weg, überlässt sie irgendwelchen Moralheimen, die, so wie man sieht, nicht die meiste
Moral besessen haben können, denn nun hat man verscharrt auf einem Feld 800 Skelette
von kleinen Kindern gefunden. So, oder so ähnlich, können wir uns dann auch die
Homoheilung vorstellen, ergo muss man diese Menschen auch gegen ihren Willen
heilen. Gesellschaftliche Normen und Regeln und das gesunde Volksempfinden
kennen wir ja leider nur zu gut.
Wie die Republikaner sich diese Heilung vorstellen, weiß ich nicht, möchte
ich auch nicht wissen. Wenn dort das Wort Therapie fällt, dann schwant mir böses.
Sicherlich irgendwelche Kurse mit Beten und Gruppentherapie, in denen man Menschen
erklärt, so zu leben wie Homosexuelle es tun ist schädlich für sich selbst und
die Gesellschaft (Stichwort Frühverschwulung). Diese Form der Sexualität führt,
so wird mit Sicherheit auch ausgeführt, zu einer erhöhten Selbstmordrate. Diese
erhöhte Selbstmordrate gibt es anscheinend, doch leider hat noch niemand
untersucht ob die gesellschaftliche Ächtung, sexualitätsbedingte Risiken wie
Aids (was Quatsch ist, aber nur der Vollständigkeit halber) oder sonst etwas
oder sogar ein Mix von Gründen an dieser erhöhten Selbstmordrate Schuld ist. Währe
es aber genau die gesellschaftliche Ächtung von Homosexuellen, was wahrscheinlich
scheint, dann würden die Republikaner versuchen Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Oder
anders ausgedrückt, weil Menschen denen ein Arm amputiert wurde ein höheres
Selbstmordrisiko aufweisen, nimmt man ihnen den anderen auch gleich vorsorglich
ab, denn Menschen ganz ohne Arme werfen sich für Selbstmord seltener Pillen rein
oder knüpfen sich einen Strick um sich zu erhängen. Politikerlogik…
Ähnlich wie in dem Ordenshaus in Irland, in denen Nonnen die Kinder
vernachlässigten, sogar bis zum Tod. Die Gesellschaft wurde nicht vor der „Unmoral“
des außerehelichen Geschlechtsverkehrs bewahrt, so wie es diesen schon immer
gab. Es war ja auch nicht der Geschlechtsakt an sich, 5 bis 7 Monatskinder gab
es immer schon. Nein, das Unmoralische war, das der Mann (oder ein anderer Mann)
die Frau nicht geheiratet hat oder die Frau diese Heirat nicht wollte,
Bigotterie sondergleichen.
Ähnlich ist es mit dem Amoklauf gegen „Frauen“ durch einen an Asperger erkranken
in den USA und dem Aufschrei #AllWomen der gerade durch die Medien rollte. Anhand
des Beispiels dieses Kinderheimes könnte man auch schreien #AllMothers wenn
Ordensschwestern, deren oberste sich zufällig Mutter Oberin nennt, Kleinkinder
verrecken lassen. Wie kann man nach einer solchen Meldung von
Massenverwahrlosung an unschuldigen Babys noch glauben, dass ein Kind bei einem
Menschen besser aufgehoben ist, nur weil er biologisch weiblich ist? Auch in
Deutschland haben wir jedes Jahr über 40.000 Kinder, die in Pflegefamilien
eingewiesen werden. Alle Kinder haben eine Mutter, nicht alle einen gesetzlich
sorgeberechtigten Vater. Doch die Unterstützungsgelder zur Förderung der Alleinerziehung
gehen weiter, ohne das einer auch nur mal einen Blick drauf wirft. Niemand
Fragt warum die Zahl der Kinder in Pflegeeinrichtungen Jahr für Jahr steigt,
genau so wie keiner in Irland gefragt hat, oder keiner den Müttern deren Kinder
in genau diesem Pflegeheim starben zugehört hat, ging es doch um die
Volksmoral.
Genau so hört auch keiner heute den entsorgten Vätern zu, die davon
berichten wie die Kinder sie vermissen. Es interessiert keinen, wenn Kinder
davon berichten wie sie jahrelang ausgegrenzt wurden, wie sie um ihren Vater
betrogen wurden. So schreibt z. B. jemand im Kommentarbereich von meinem Blog:
"Ich bin ein PAS-Opfer, eines der
wenigen, die PAS zwar nicht überwunden aber zumindest reflektiert haben.
Auf die Nachricht über den Tod meines Vaters reagierte ich spontan mit
Freude und Begeisterung. Hinzukam neben dieser psychischen Misshandlung
physische Gewalttätigkeit. PAS ist eine Bestialität, eine brutale
Vergewaltigung, Gehirnwäsche und Umprogrammierung. Ich war meinem
Muttermonster ausgeliefert und das regelmäßige Crescendo,"
Wir haben zwar heute nicht mit 800 toten Babys in einem vergessenen
Massengrab zu rechnen, doch mit tausenden Kindern die zerrissen sind zwischen
einer anwesenden Mutter und einem von der Mutter schlecht dargestellten Vater. Kinder,
die sich oftmals ein Leben lang fragen, warum der Vater sie alleine ließ,
obwohl er das in keiner Minute seines Lebens vorhatte. Kinder, die später
selber zerrissen sind, wenn sie Kinder haben und die Fehler der eigenen Eltern
ausgleichen wollen. Kinder, die aus ihren Familien gerissen wurden, obwohl
evtl. der Vater ihnen hätte Hilfe geben können.
Es ist ein langer Weg um solche vorgefassten Meinungen zu zerstören, die
Dummheit der Menschen ist ja bekanntlich grenzenlos. Wenn wir uns ansehen wie
lange Homosexuelle gebraucht haben um in Deutschland überhaupt das zu bekommen
was man in Grundzügen als eine gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung bezeichnen
kann, dann kann man sich den Weg vorstellen, den wir Männer noch vor uns haben,
ehe diese Anerkennung auch für uns und unsere Kinder greifbar wird.
Übrigens, nicht das eine solche Heilung für Homosexuelle nicht möglich. Ich
beobachte es selbst immer wieder dass Menschen von ihrer Sexualität geheilt
werden können. Ok, zwar bei Hetros und auch meist nur bei Männern, aber hey es
geht. Manchmal ist diese Heilung nur kurzzeitig, manchmal hält sie ein Leben
lang an. Sehr oft ist diese Heilung mit einer hochstrittigen Scheidung
verbunden, bei der Männer durch das Gericht und die Ex so erniedrigt werden, dass
sie sich ein Leben mit einer neuen Partnerin nicht mehr vorstellen können,
oftmals Lebenslang. Oftmals reicht auch eine Vasektomie um Abhilfe zu schaffen,
nie wieder Kinder. Und da ich keinen Unterschied zwischen Hetros und Homos
sehe, sollte das auch bei Homosexuellen funktionieren. Lasst sie heiraten und
spätestens nach der Scheidung werden einige geheilt werden… Ich glaube jedoch
nicht, dass die Republikaner diese Medizin der Ehe auch für Homos freigeben,
denn anscheinend ist die zu bitter und hat zu viele Nebenwirkungen. Homophobie
jedoch ist leider nicht heilbar, noch kann man sie ausrotten, genau so wie alle
anderen Dummheiten in unserer Gesellschaft die mit Moral, gesundem
Volksempfinden oder kranken Kinderseelen, in die niemand wirklich
hineingeschaut hat, begründet werden.
Wir leben angeblich im Zeitalter der Aufklärung, doch niemand klärt uns auf
über die falschen Moralvorstellungen in unserer Gesellschaft. Sie verbreiten
sich von Generation zu Generation weiter. Immer noch sind es die Juden, die
Moslems und die Schwulen, in anderen Bereichen verschiebt sich der Fokus, von
den nicht verheirateten Müttern zu den nicht verheirateten Vätern oder den
geschiedenen Vätern. Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an…
Ich will nur kurz auf 2 Punkte eingehen...
AntwortenLöschenDie höhere Selbstmordrate ist nur ein Mythos da gibt es keine validen Daten gibt.
Das höhere Risiko für eine Ansteckung mit HIV dagegen ist kein Mythos das belegen die Zahlen des RKI. Aber da kann man sich ja auch problemlos Schützen.