Gestern und Vorgestern waren wir alle Charlie, doch heute
kehrt so langsam wieder Ruhe ein. Zeit einmal darüber nachzudenken was passiert
ist und warum wir alle eben nicht Charlie sind, wie viele Zeitungen gestern
noch getitelt haben.
Wir sollen uns die Toten nicht zu nutze machen, nicht
vereinnahmen, war eine häufige Botschaft in allen Leitmedien. Weder Pegida noch
sonst jemand sollte es tun, doch vereinnahmt haben sie alle, besonders auch
unsere Medien. Wie viele unterstellten man hätte auch Charlie Hebdo als Lügenpresse bezeichnet. Ich verstehe dass dieser Lügenpresse-Vorwurf,
nach allen anderen schlechten Nachrichten für unsere Presselandschaft, sie
besonders hart trifft. Doch auch das ist eine Vereinnahmung, sie sagt nichts
anderes wie: Wir sind wie sie, wir kämpfen
für Freiheit. Doch Charlie Hebdo
war mehr als das, es war ein immer neues überschreiten von Grenzen des Möglichen,
es war eine immer währende Provokation der Mächtigen, auch der mächtigen
Religionen. Für dieses erkämpfen von Freiheit haben am Mittwoch Menschen mit
dem Leben und mit ihrer Gesundheit bezahlt!
Heute kritisiert
die FAZ zu Recht die amerikanischen Medien, die feige Abbildungen verpixeln. Doch wenn die FAZ schreibt:
die Berliner Boulevardzeitung „B.Z.“ schrieb gleich
„Freiheit kann man nicht erschießen“ und räumte kurzerhand ihre komplette
Titelseite für besonders scharfzüngige Karikaturen der französischen
Satirezeitschrift frei.
ist das bei genauerer Betrachtung nur die halbe Wahrheit.
Die FAZ bezeichnet ein Bild, auf dem Mohamed sagt, „100 Peitschenhiebe für den der sich nicht totlacht“, als Anlass
für die Extremisten eine Bombe auf das Verlagsgebäude zu zünden. Doch Charlie Hebdo hatte noch viel schärfere
Waffen parat, wie dieses stumpfe Titelbild, das zu einer Sonderausgabe „Charia
Hebdo“ gehörte, die sich auf den arabischen Frühling und die Vereinnahmung von
fundamentalen Muslimen bezog.
Ein Bild, auf dem sich Mohamed nackt räkelt und sagt, „Und
mein Arsch? Liebst Du meinen Arsch?“ wird muslimische Gläubige mehr erzürnt
haben wie eines, auf dem ihr Prophet von Peitschenhieben für Totlachen spricht.
Eine andere Karikatur, auf dem ein Mohameddarsteller zu
einem Regisseur sagt, „Hatte Mohamed wirklich Sex mit einem Schweinekopf?“, die
Antwort, „Nein, aber ich habe nicht das Geld um eine 9jährige Prostituierte zu
bezahlen, man“.
Die Anspielung zum für Muslime unkoscheren Schwein, Sex des Propheten und zum alter seiner letzten Ehefrau dürfte sogar noch einmal vorherige Zeichnung übertroffen haben… Wer übrigens eine Abschaffung des „Blasphemieparagraphen“ fordert, wie gerade taz und Spiegel, der verkennt, das auch Charlie Hebdo sich immer wieder vor der Justiz wegen Klagen von Privatpersonen und Religionsgemeinschaften wehren musste, das sogar das Vorgängermagazin Hara-Kiri mehrfach verboten wurde, weshalb übrigens Charlie Hebdo gegründet wurde.
Die Anspielung zum für Muslime unkoscheren Schwein, Sex des Propheten und zum alter seiner letzten Ehefrau dürfte sogar noch einmal vorherige Zeichnung übertroffen haben… Wer übrigens eine Abschaffung des „Blasphemieparagraphen“ fordert, wie gerade taz und Spiegel, der verkennt, das auch Charlie Hebdo sich immer wieder vor der Justiz wegen Klagen von Privatpersonen und Religionsgemeinschaften wehren musste, das sogar das Vorgängermagazin Hara-Kiri mehrfach verboten wurde, weshalb übrigens Charlie Hebdo gegründet wurde.
Wer das zeichnet, muss Taten folgen lassen... |
Und wer Karikaturen wie diese als Antwort hat, der muss
auch bereit sein den Schritt zu gehen, den Charlie
Hebdo gegangen ist! Wer diesen Schritt gehen möchte, der muss immer wieder
ausloten wie weit man gehen darf und wo sich einem Knüppel, oder in diesem Fall
Kalaschnikows in den Weg stellen und mit einer neuen Karikatur diese Knüppel
weglachen…
Pediga und die
„Lügenpresse“
Deniz Yücel, einer der wenigen Journalisten in
Deutschland dem ich noch meine volle Achtung entgegen bringen kann, hat gestern
wieder einmal meine Sichtweise verändert/erweitert,
wenn er Tucholsky ins Spiel bringt und bei den getöteten Satirikern von „Gekränkte
Idealisten“ spricht, von Humanisten.
Ihr Antrieb war die Verzweiflung über inhumane Verhältnisse in der Welt,
gegen die sie ihre Waffe richteten: den Humor.
Sicherlich hätten sie, wenn ich nur bekannt genug wäre,
gegen mich ihre Waffe des Humors gerichtet und mich mit ihrer spitzen Feder
aufgespiesst, genau so wie sie jeden und alles aufs Korn genommen hätten, auch
Deniz Yücel, wenn es hätte sein müssen. Ich kann verstehen dass ein Journalist,
der in den Kommentaren immer wieder als Türke oder Muslim angegriffen wird
Pegida noch kritischer gegenübersteht wie andere.
Ja, Pegida zieht viele rechte Spakos, rechtsextreme
Arschgeigen, Nazis und sonst etwas in ihren Bann. Ja, man kann und muss
verurteilen dass diese von einer Bürgerbewegung, als die sich Pegida versteht,
nicht ausgegrenzt werden, dass diese Pagida vereinnahmen wollen. Doch ist das
alles? Wo ist hier der Humanismus von dem Deniz Yücel schreibt, wo ist hier
eine humanistische Position gegenüber den anderen Menschen bei Pegida? Wo bitte
ist ein kritischer Blick auf seine eigene Arbeit?
Also, fangen wir an:
Stellen wir uns vor obiger Satz würde so auf einer
Kundgebung von Pegida auftauchen, die deutsche Presse würde ihn aufgreifen und
als Beweis für die totale Verblendung dieser Spakos heranziehen! Doch dieser Satz stammt nicht von
Pegida-Anhängern, dieser Satz wurde 1987 unter einem Franz-Josef Strauss, einem
anderen bekloppten Patrioten in einer anderen bekloppten Volksbewegung,
formuliert! Dass diese Forderung nicht einmal annähernd mit unserem Grundgesetz
in Einklang zu bringen ist, hat diesen Strauss genau so wenig interessiert wie
der Rest seiner Patriotentruppe. Aber auch die heutigen Patrioten dieser
Volksbewegung formulieren Sätze wie
Wer so einen Quell ausländerfeindlicher Parolen
verbreitet, der an Dummheit kaum überboten werden kann, gehört übrigens zu
Koalitionsgesprächen eingeladen! Dass die heutige CSU eine Zuwanderung in die
Sozialsysteme, wie übrigens die AfD auch, ablehnt, versteht sich aus einem
bayrischem Selbstverständnis genau so, wie eine von zugezogenen erwartete
Identifikation mit „bayrischen Werten“,
welche auch immer das sein sollen. Ob Lederhose und Dirndl dazu gehören, ob
Weißwurstesszwang herrscht, ist fraglich! Ganz wichtig ist jedoch, wer in
Bayern nicht CSU wählt sollte auf jeden Fall abgeschoben werden, mindestens bis
nach NRW, wenn nicht gar bis nach Bremen.
Zwischen obigen beiden Beispielen hat uns ein
patriotischer Edmund Stoiber noch die Leithammeldebatte
beschert, ein gewisser Patriot Beckstein wollte die Gesinnungsprüfung für
ausländische Studenten und auch Asylschnellverfahren
um Wirtschaftsflüchtlinge schnell abschieben zu können, möchten die bayrischen
Patrioten gerne und genau so schnell ein- wie sie „Asylbetrüger“ ausführen
möchte. Alles was von der CSU in Anträge gegossen an die Öffentlichkeit
gekommen ist, ist mit Sicherheit nur die Spitze eines ausländerfeindlichen
Eisberges, ist nur die Spitze von Fremdenangst und –hass der diese bayrischen
Patrioten umtreibt.
Wie viele Stammtischpolitiker der CSU unverhohlen noch
die Einführung des Schwulenparagraphen fordern, wie viele glauben Ausländer,
die sich hier nicht anpassen und auch gefälligst Schweinshaxen essen sollen,
müssen abgeschoben werden, kann man bei obigem Beispielen wirklich nur noch auf
gefühlt 100% schätzen. In jedem Fall muss man bei solchen Forderungen davon
ausgehen, dass die Zahl der Bekloppten in der CSU, im Vergleich zu anderen
Organisationen, überproportional hoch ist! All das ist jedoch kein Grund für
die Merkeltruppe, die SPD oder die Grünen, nicht mit der CSU im Bundestag
zusammen zu arbeiten! Niemand würde der CSU vorwerfen sich mit Nazis gemein zu
machen, obwohl nicht klar ist wer gerade wen rechts überholt, die CSU die NPD
oder umgekehrt. Trotz solcher Forderungen aus der CSU kommt von Merkel keine
explizite Erwähnung in der Weihnachtsansprache mit Worten wie Vorurteile, Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen.
Da ist Friede, Freude, Koalitionsgespräche und Politikzirkus as usual.
Liest man sich nun das Positionspapier
von Pegida durch, so könnte man glauben
die CSU light hat hier eine Variante der CSU Positionen vorgestellt. Und wenn
Domprobst Norberd
Feldhoff aus Köln den Dom nicht anstrahlt, weil einige verwirrte
„europäische Patrioten“ dort demonstrieren, dann ist das in meinen Augen
doppelt unverständlich. Zum einen bemängelt die Kirche eben nicht die gleichen
ausländerfeindlichen Parolen bei der „Christlichen“ SU, die jetzt sogar dazu
übergehen wollen Menschen die Staatsangehörigkeit zu entziehen, wenn sie noch
eine zweite Staatsangehörigkeit haben, obwohl, mit von einigen Ausnahmen
abgesehen, eine doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland eh zum Entzug der
Deutschen Staatsbürgerschaft führt. Zum anderen wollen einige Kirchenvertreter
selbst z. B. im Bezug
auf Schwule, gleiches betreiben, nämlich das zurückdrängen ins Private, was
mache Pegidaristen im Bezug auf den Islam anstreben. Islam ja, aber bitte nicht
an jeder Ecke ne Moschee und auf keinen Fall ein Minarett! Dafür dürfen sich
bei Pegida vor dem nicht vorhandenen Minarett Schwule öffentlich küssen und
heiraten. Jeder soll bitte selber entscheiden bei wem die Lichter eher ausgehen
sollten…
Lügenpresse,
Lügenpresse!
Die deutsche Presselandschaft hatte nie Angst sich mit
den „richtigen“ Rattenfängern gemein zu machen. Populismus ja, aber wir
bestimmen wer Populist ist und wer nicht, das war und ist das Credo der
deutschen Medien!
Wer immer wieder islamophobe Kritiker wie Alice Schwarzer
in Talkshows einlädt und ihnen einen Platz in Zeitungen
verschafft, der darf sich nicht wundern, wenn diese Hassparolen auf fruchtbaren
Boden fallen! Wer den Menschen etwas von „Kopftuch
als Flagge des Islam“ vorsetzt, der alle Familien in denen die Frau aus
religiöser Überzeugung ein Kopftuch trägt unter Generalverdacht stellt, wer vor
einem aggressiven politischem Islam warnt, ohne kritische und gut informierte
Gegenrede zu organisieren, der muss und darf sich nicht wundern, wenn diese
Parolen auf fruchtbaren Boden fallen und Ängste bei Menschen auslösen oder
verstärken. Ebenso die Debatte um Frauenhäuser als Schutzraum für Muslima, die vor prügelnden noch
in Anatolien verhafteten Familienstrukturen flüchten. Wer Zwangsheirat und Ehrenmord,
das zwar ein ernstzunehmendes aber doch ein Randproblem
in Deutschland ist (84 Fälle in 20 Jahren!!!), immer wieder in breiter
Öffentlichkeit als Problem von nicht integrierten Muslimen diskutiert, der
arbeitet nicht gegen, sondern für eine Ausgrenzung von muslimischen
Mitmenschen! Menschen sehen nur die Probleme, die Millionen gut integrierter
Muslime sehen sie nicht und können sie vor lauter „Problemen“ auch nicht sehen! Evtl. hat auch deshalb niemand in der franz. Presse das Wort Muslim in den Mund genommen!
Sieht man sich das Positionspapier
von Pegida einmal genauer an, so fallen einem Punkte auf die durch die
Berichterstattung der Presse in der letzten Zeit erst in die Wahrnehmung
gedrungen sind. So heißt es z. B. in Punkt [16]
PEGIDA
ist GEGEN das Zulassen von Parallelgesellschaften/ Parallelgerichte in unserer
Mitte, wie ShariaGerichte, Sharia-Polizei, Friedensrichter usw.
Die Debatte um Friedensrichter ist
breit, und mit Konsens durch alle Parteien geführt worden. Keine
Paralleljustiz, bei einigen Politikern sogar bis hin zur FREIWILLIGEN
Gerichtsbarkeit! Aber auch deutsche Familienrichter
orientierten sich ja bisweilen, z. B. mit interessanten Ansichten zur
Prügelstrafe, eher an der Sharia als am Grundgesetz. In wie weit nun in
Deutschland Parallelgesellschaften entstanden sind, anscheinend besonders stark
in deutschen Gerichten, in wie weit diese sich von unserer Rechtsordnung und
von unserem Rechtsstaat entfernt haben, sollte genau untersucht werden, ehe man
als Politiker und Journalist mit solchen Thesen an die Öffentlichkeit geht. Die
Parallelgesellschaften und -justiz wurden aber durch die undifferenzierte
Berichterstattung in der Presse erst als Bedrohung hochgejubelt. Die gleiche
Presse die Probleme hochgejubelt hat, schreibt aber jetzt über die Leser, die
diese Probleme für bare Münze nehmen und sie als bedrohlich empfinden, das sie
bekloppte Rassisten sind. Frei nach Adenauer „Was interessiert mich mein
Geschwätz von gestern…“ Doch wie viele Muslime in Parallelgesellschaften gibt
es in Deutschland? Wie groß ist das Problem? Darüber erfährt man wenig bis
nichts, es sei denn man nimmt den Verfassungsschutzbericht zur Hand. Seriöser
Journalismus sieht anders aus…
Aber auch an Punkt [18] und [19] des Positionspapiers, in
dem es um religiösen oder politischen Radikalismus und um Hassprediger geht,
hat die deutsche Medienlandschaft einen erheblichen Anteil. Es genügt sich die
Berichterstattung um die salafistische Bewegung und besonders die um ihren bekanntesten
Prediger Pierre Vogel anzusehen, um diesen Schluss nahe zu legen. War es nicht
auch jemand von der CDU/CSU der die Ausweisung dieser Hassprediger gefordert
hat und wenn ja, wo war da der Vorwurf rechtsextrem zu sein? Denn sein wir
ehrlich, Piere Vogel können wir nur von Deutschland zurück nach Deutschland
abschieben. Aber auch der Kalif von Köln
machte ja seiner Zeit Schlagzeilen
und zeigte, wie schwerfällig doch ein Rechtsstaat sein kann und muss, wenn er denn einer bleiben
will. Auch der Skandal um die König-Fahd-Akademie
in Bonn, in der ein Lehrer mal eben zum Dschihad aufgerufen hat, trägt mit
Sicherheit nicht zu einer Akzeptanz des Islam bei diesen Menschen bei. Und auch
die von salafistischen Bekloppten installierte Sharia Polizei löst bei Menschen
nun einmal Ängste aus, besonders wenn sich unserer Rechtsstaat machtlos zeigt.
Wenn die Mozartoper „Idomeno“
absagt wird, weil die Intendantin nach einer Warnung des LKA Angst um Leib und Leben für sich und das Ensemble
haben muss, zeigt, das Pegida anscheinend nicht in den luftleeren Raum hinein
phantasiert hat (und auch das eben nicht alle Charlie sind), sondern dass es
eine wirkliche Bedrohung unserer Werte gibt und gab. Hier könnte man noch
weiter zurück gehen bis hin zu Rudi
Carell und Salman Rushdi. Die
letzten Ereignisse von vorgestern, bei denen auch zwei Polizisten, einer davon
übrigens Moslem, getötet wurden, zeigen, dass der staatliche Schutz anscheinend
nicht ausreicht, aber auch niemals ausreichend sein kann, wenn wir keinen
Polizeistaat wollen.
Doch welche Antworten hat die Politik hierauf jetzt und
heute? Das der Verfassungsschutz die 3- bis 7-Tausend Salafisten in Deutschland
beobachtet ist ja gut und nett, doch was tun wir gegen diese „Bedrohung“ sonst
noch? Das sind Fragen die sich Menschen in Dresden, Köln, Bonn, Hamburg und in
der Uckermark nun einmal stellen. Wie garantiert unser Staat dass mein Sohn
nicht eines Tages nach der Sharia abgeurteilt wird, wie verhindern wir dass
diese paar Tausend Bekloppten an die Macht kommen oder überhaupt eine
Machtposition aufbauen. Das sind, finde ich, legitime Fragen an die Politik,
auf die unsere Presse eine Antwort liefern könnte!
Doch anstatt nun den Menschen die Größe der Bedrohung
klar zu machen, also von 3 bis 7-tausend Bekloppten, in drei bis fünf
verschiedenen islamischen Strömungen zu reden, die eine verschwindend geringe
Masse angesichts von Millionen von Deutschen sind, die eine verschwindend
geringe Masse im Vergleich zu Millionen von gut integrierten Muslimen sind,
brandmarkt man lieber die Fragesteller als rechte Ausländerfeinde. Wer solche Fragen nicht
öffentlich diskutiert, wer die Fragesteller als Rechte brandmarkt, braucht sich
nicht wundern, wenn demnächst mal im Bundestag das Licht aus- und im
Führerhauptquatier wieder angeht, weil sich diese Menschen dann doch in einer
Bedrohung gesehen haben, aus der die Volksparteien keine Lösung aufzeigten.
Leider würde dann das Licht nicht ausgehen um ein Zeichen gegen
Fremdenfeindlichkeit zu setzen, sondern als Zeichen für ein, wir waren mal
wieder zu doof für Demokratie!
Wenn, wie jetzt gerade in Frankreich, Moscheen
angegriffen werden, wenn Brandsätze geschleudert und Bomben gelegt werden, dann
erwarte ich von der Presse nicht nur eine Verurteilung der Brandstifter, sondern
auch eine Relativierung! Eine Relativierung nicht der Bombenleger, sondern der
Muslime, die hier friedlich leben und deren Religion durch das Attentat auf Charlie Hebdo jetzt unter
Generalverdacht steht. Wo ist der offene
Brief von 240 Islamgelehrten, der sich gegen den ISIS-Terror und deren
„Lehre“ wendet an exponierter Stelle in der Presse behandelt worden? Wo sind
die Worte der franz. Imame, die selbst gegen Charlie Hebdo wegen Verunglimpfung ihrer Religion geklagt haben,
die sich aber nicht zu fein waren sofort zum Tatort zu eilen um ihren Respekt
den Toten und ihrer Abscheu der Tat gegenüber Ausdruck zu verleihen! Starke
Worte übrigens, die zeigen wie froh sie sind in einer freiheitlichen Demokratie
zu leben. Und das ist die Botschaft die wir verbreiten müssen, der Islam ist
jetzt nicht nur ein Teil Deutschlands, die meisten Muslime und ihre Form des
Islam sind auch mitten in unserem Rechtsstaat angekommen!
Es geht bei Pegida eben nicht um abstrakte Ängste, es geht oftmals
um konkrete Probleme, bis hin zum Asylbewerberheim
an der Ecke! Es geht oft eben nicht um Überfremdung an sich, sondern darum,
dass Menschen, die unsere Grundrechte nicht achten wollen, die diese
Grundrechte durch ihre religiösen Gesetze ersetzen wollen, in die Schranken zu
weisen. Wer diese Probleme aber immer aufbauscht, wer sie immer wieder als ein
Problem des Islam hinstellt und wer islamophoben HetzerInnen eine Platform
bietet, der darf sich nicht wundern, wenn Menschen den Islam und damit jeden
Muslim als verdächtig ansehen!
Freitagsgebit in Saint Denis, vor dem Gebetsraum zeigt man, das auch hier alle Charlie sind, man zeigt Solidarität, man vereinnahmt nicht... |
Dass ein solches Gebaren nicht ganz abwegig ist, zeigt
wieder einmal Frankreich,
wo Muslime sichtbar und offen den Schulterschluss mit dem demokratischen
Rechtsstaat vollzogen haben. Selbst die Front National wendet sich in
Frankreich nicht gegen Muslime an sich, sondern nur gegen mehr neue
Einwanderung. Evtl. sollten wir einmal über die Grenze schauen um zu sehen wie
Integration funktioniert, nämlich von beiden Seiten aus. Willkommenskultur und
Offenheit, Neugier und Dialog gehören dazu.
Diesen offenen Dialog verweigert man leider Pegida,
anscheinend weil sie sich nicht als bekloppte bayrisch patriotische Partei verortet,
sondern „unkoordiniert“ als genau so bekloppte Volksbewegung daherkommt, bei der auch
rechtsextreme Spinner mitlaufen. Und ich wette, würde man bei Pegida genau
hinsehen, würde man feststellen, das ein Grossteil der Menschen eben die Wähler
sind, die nach dem Schwenk der CDU hin zur Mitte, jetzt heimatlos gewordene
sind.
Vor dem Volk hatte man in diesem Land aber immer
Angst…Bis dahin können wir nur hoffen dass im Bundestag nicht das Licht aus-,
sondern einigen einmal eines aufgeht!
Und wenn der Spiegel
schreibt:
Das zentrale Merkmal der
Aufklärung ist, alles hinterfragen zu dürfen. Das Licht der Vernunft soll in
jeden Winkel scheinen, um Unterdrückung, Aberglaube, Intoleranz und Vorurteile
zu überwinden. Und das stört all jene, die manche Bereiche lieber im Dunkeln
lassen wollen.
Dann frage ich mich, wo ist diese Aufklärung in der
Presse zu finden? Wo kann ich kritische Artikel über MaleTears, KillAllMen und
sonstige feministische Themen sehen und lesen? Warum lese ich nur auf Heise
etwas über das „Verbot“ von Feminismuskritik durch die EU? Wo lese ich, dass
heute in Berlin 25% der Täter bei häuslicher Gewalt in der PKZ, also im
Hellfeld, Frauen sind, aber alle Hilfsmassnahmen immer noch nur für Frauen
gelten. Warum gibt es keine Studien der BRD zu Gewalt gegen Männer im öffentlichen
Raum? Warum reicht es für die Presse aus wenn zwei Gender Profesorinen im
Tagesspiegel keine Belege
für die Wissenschaftlichkeit von Gender vorlegen aber gegen ihre Kritiker krude
Vorwürfe vorbringen dürfen? Warum kann die Zeit
unwidersprochen undifferenzierten Mist verbreiten? Warum wird Anne
Wizorek und auch Tussikratie überall besprochen, das neue
Feminismuskritische Buch von Arne Hoffmann, mit guten Belegen jedoch nicht? Warum
wird über 200
entführte Mädchen berichtet, aber über die vorher getöteten Jungs nicht?
Ja, auch vor der Männerbewegung, wenn sie denn mal in die
Öffentlichkeit gekommen wäre, hätte Charlie Hebdo nicht halt gemacht. Charlie Hebdo stand immer und überall gegen jede Form des Establischtment!
Gerade deshalb finde ich diesen Aufruf der "Zeitungsverleger" mehr als anstössig und für seine Ziele vereinnahmend, etwas das Ihr nicht wolltet!!! Charlie Hebdo war alles, für alles, gegen alles, Islamfreundlich, Islamophob, es war nur eines nicht, nie Mainstream!
Ich weiss, ich bin nicht Charlie Hebdo, mir würde der Mut fehlen, spätestens nach dem ersten Brandanschlag wäre schluss, doch seid Ihr es liebe Mainstreampresse?
Wer eine kritische Analyse der auch nicht ganz koscheren
Ziele von Pegida lesen möchte, kann das übrigens hier
tun! Trotzalledem, wer Menschen ausgrenzt kann keinen Dialog, sondern nur einen
Monolog führen!
PS:
Falls dieser Beitrag etwas emotionsgeladen ist, so liegt es evtl. daran, dass die Schule meines Sohnes in Vincennes, nicht weit des jüdischen Supermarktes liegt, in dem auch ein Kind als Geisel gefangen gehalten wurde. Ich werde jetzt erst einmal versuchen herauszufinden ob dieses Kind die Geiselnahme überlebt hat. Doch eines ist Sicher, hier wird gerade ein Coctail mit allen Religionsgemeinschaften gemixt!!!
PS:
Falls dieser Beitrag etwas emotionsgeladen ist, so liegt es evtl. daran, dass die Schule meines Sohnes in Vincennes, nicht weit des jüdischen Supermarktes liegt, in dem auch ein Kind als Geisel gefangen gehalten wurde. Ich werde jetzt erst einmal versuchen herauszufinden ob dieses Kind die Geiselnahme überlebt hat. Doch eines ist Sicher, hier wird gerade ein Coctail mit allen Religionsgemeinschaften gemixt!!!
DANKE
AntwortenLöschenOhne Beleidigungen geht heute wohl nix mehr... schade.
AntwortenLöschen"Nach meiner Krankheit bin ich nun wieder „einsatzfähig“ und wollte einen Artikel zu Pegida schreiben und veröffentlichen."
AntwortenLöschenSchön das zu lesen.
Und ein sehr guter Artikel.