Betreff:
Wenn sich Deine Kirche zu Deinem Feind entwickelt
Sehr geehrte Herr Schneider,
ich sehe mit Bestürzung den Weg,
den die EKD in den letzten Jahren eingeschlagen hat. Viele Veränderungen der
letzten Jahre, wie z. B. die Öffnung hin zu homosexuellen Lebensgemeinschaften,
habe ich ausdrücklich begrüßt. Und ich empfinde es als erschreckend dieses in
meinem Brief vorweg zu schicken, um nicht von meiner Kirche in eine konservativ
homophobe Ecke gesteckt werden zu können.
Ich habe während des Golfkrieges
neben den Pastorinnen und Pastoren meiner Heimatgemeinde gestanden, als wir für
Frieden und gegen diesen Krieg protestiert haben, und ich habe mich geborgen
gefühlt in meiner Kirche, übrigens das letzte mal. Das ist nun 25 Jahre her!
Kirche muss offen sein für
Veränderungen, Kirche muss vor allen Dingen offen sein für Menschen. Doch
einhergehend mit dieser Öffnung zu Menschen hat die EKD begonnen andere
Menschen auszugrenzen. Ich habe viele Hochs und Tiefs mit meiner Kirche
durchgemacht, ich habe immer zu meiner Kirche gestanden und die Kirche
verteidigt. Doch nun kann und will ich nicht mehr stillhalten!
Als geschiedener Vater bin ich
in der Helferarbeit für einen französischen Elternverein tätig, wo ich heute
auch meinen Lebensmittelpunkt habe. Hierdurch komme ich auch in Kontakt zu Väter
aus anderen Ländern. Immer wieder berichteten mir Väter aus Deutschland, die
mit Einrichtungen der evang. Kirche in Kontakt kamen, dass sie als Vater keine
oder kaum Unterstützung erhielten. Bei Trennungsberatungen berichteten sie
oftmals von einer parteiischen Beratung zugunsten der Exfrau. Väter werden in
Trennungsberatungen sogar offen gebeten sich eine andere Familie zu suchen, da
die Mutter den Kontakt des Vaters zu den gemeinsamen Kindern nicht mehr möchte.
Ja, sie haben richtig gelesen, Vätern wird von meiner Kirche geraten sich doch
einfach "andere" Kinder zu suchen. Allein die Vorstellung empfinde
ich als absurd.
Während die evangelische Kirche
bei homosexuellen Menschen richtigerweise mit Gottes Liebe argumentiert um sie
einzubeziehen, scheint Vaterliebe für die evangelische Kirche etwas zu sein,
das man nach Belieben ausschalten kann, wenn die narzistisch-egoistische Mutter
diese Liebe nicht mehr zulassen möchte. Sowohl von Seiten des Vaters, und viel
erschreckender auch von Seiten der Kinder, die ebenfalls den Vater lieben, wird erwartet. diese Liebe wegen einer Rücksichtnahme auf die Mutter zu unterdrücken. Ich
habe mich in den letzten Jahren nach solchen Berichten sehr oft für meine
Kirche geschämt, habe aber geschwiegen.
Erste wirkliche Zweifel an der
EKD kamen mir mit einem Werbespot der Diakonie, in dem um Hilfe für obdachlose
Frauen gebeten wird.
Dass der Großteil der Obdachlosen männlich und oftmals im Zusammenhang mit
einer Trennung/Scheidung obdachlos geworden ist, scheint ihre Kirche nicht zu
interessieren. Ich habe mich wieder einmal geschämt, habe aber geschwiegen.
Die EKD hat eine Studie zurhäuslichen Gewalt erstellt,
in der sich herausstellte, dass auch Männer in hohem Masse von häuslicher
Gewalt betroffen sind. Nun kann man über die Methodik der Studie streiten, man
kann über die Zahlenverteilung streiten, auch über den Schweregrad bei Gewalt. Ich selbst habe, besonders während der Trennungsphase, durch meine Exfrau
massive psychische und wirtschaftliche Gewalt erlebt. Von der Drohung ich würde
mein Kind nicht mehr sehen, bis hin mich wegen Pädophilie anzuzeigen und dem plündern meines privaten Kontos,. Andere Trennungsväter berichten ähnliche
Fälle, aber auch, physische Misshandlung, auch im Beisein der
Kinder, ist nichts ungewöhnliches. Wieder andere erleben wirklich solche Falschanzeigen wegen Gewalt oder
Pädophilie durch die Mutter. Aber auch die Behauptung, sie seien nicht der
Vater des Kindes ist ein Klassiker, den Frauen in Trennungen anwenden. Hilfe
oder Hilfseinrichtungen von meiner Kirche gibt es nicht, zumindest nicht für Männer.
Meine Kirche unterstützt Frauen,
und nur Frauen. Selbst Kinder, zumindest wenn sie männlich sind, werden als
Feind betrachtet. So nimmt z. B. das Frauenhaus der Diakonie Hamm Jungen, deren
Mütter in ein Frauenhaus flüchten, ab 13 Jahren nicht mehr auf, in Pforzheim gilt
gleiches ab 14 Jahren, dies ergab eine kurze Recherche im
Internet. Das diese Liste der ev. Frauenhäuser noch beliebig verlängern lässt
brauche ich nicht zu erwähnen. Männern wird natürlich kein Angebot zur
Verfügung gestellt.
Für Männer bietet die evangelische Kirche nur eine
Täterberatung an, denn Männer sind, wie
sich z. B. die Diakonie Hessen trotz der Gewaltstudie der EKD nicht erblödet zu
behaupten, Täter. Und ich frage mich, wo ist hier das
Wort der Liebe meiner Kirche? Gilt dieses für Jungen ab der Pubertät nicht
mehr? Für Männer gilt es jedenfalls nicht, denn Männer sind Täter und nur Täter
in meiner Kirche! Die Kirche ist hier in einer Logik von Frau gut und Mann
schlecht gefangen, in der es nur darum geht Frauen, auch auf Kosten von 13/14jährigen
Jungen, zu schützen. Vätern und ihren
Kinder werden jedoch keine Hilfsangebote bei Gewalt durch die Mutter angeboten,
diese können sie ja trennen und die Kinder in der Wohnung der Gewalttäterin zurück
lassen. Welcher liebende Christ und Vater wird so etwas machen wollen? Stattdessen
ertragen viele Väter die Gewalt der Frau, hilflos und schweigsam.
Am 5. und 6. Juli 2013 führte
die ev. Akademie Tutzing eine Informationsveranstaltung
"Frauenherrlichkeit" durch.
Auf dieser Veranstaltung war unter anderem auch Hinrich Rosenbrock, der die
"Studie" Geschlechterkampf
von Rechts erstellt hat. In
dieser Schrift werden Väterrechtler als größter Unterstrang der
Männerrechtsbewegung gesehen, so schreibt Rosenbrock:
"Auch den Bereich der
Väterrechtler/innen werde ich nicht näher analysieren. Dazu ist allerdings
anzumerken, dass der Väterrechtsdiskurs der größte Unterstrang im
Männerrechtsdiskurs ist."
In seiner Schrift ordnet er nach
willkürlichen Kriterien Männer, und durch obigen Satz auch Väter, die darum
kämpfen den Kontakt zu ihren Kinder nicht zu verlieren, einem rechten,
konservativem und frauenfeindlichen Lager zu. Er selbst hat den „größten
Unterstrang,“ die Trennungsväter, aber erst gar nicht untersucht! Trotzdem
lässt selbiger Rosenbrock in einem Interview in der taz zu dieser Studie verlauten:
"Beim Sorgerecht verschweigen sie [die Männerrechtler],
dass bei 80 Prozent der Scheidungen ein gemeinsames Sorgerecht vereinbart wird.
Sie zählen nur die seltenen Fälle, in denen die Väter die Alleinsorge haben und
behaupten, dass in allen anderen Fällen die Frau das Sagen habe."
Ich denke die EKD hat einen Rechtsanwalt, bei dem Sie
Sich informieren können, in wie weit Eltern, denen durch Heirat das gemeinsame
Sorgerecht per Gesetz zusteht, dieses dann noch vereinbaren sollen. Hieran
sieht man, dass Herr Hinrich Rosenbrock sich anscheinend weder mit Forderungen der
Väterrechtler, die ein Wechselmodell anstreben, noch mit dem rechtlichen Rahmen
einer Trennung ausreichend beschäftigt hat. Trotzdem werden Männer die sich für
ihre Rechte und gesellschaftliche Anerkennung stark machen von ihm abgewatscht.
Leider hat die ev. Kirche kritische Stimmen auf der Veranstaltung nicht zu Wort kommen
lassen.
Anfang April berichtete die BZ,
das die ev. Friedhofsverwaltung einen Teil eines ev. Friedhofes unentgeltlich
an eine lesbisch ausgerichtete Stiftung abgetreten hat, damit dieser als
männerfreier Friedhof genutzt werden kann. Da diese Meldung am ersten April erschienen ist, sah sich die BZ genötigt ihre Leserschaft darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um einen Aprilscherz gehandelt hat Wer im Tod eine Trennung möchte, der
wird diese auch im Leben vollziehen, genau so strikt und konsequent! Wenn das
die neue Form des Miteinanders in der ev. Kirche ist, dann ist dieses jedoch
nicht mein Verständnis von Miteinander, sondern ein Gegeneinander. Das meine Kirche, auch wenn diese Stiftung nicht Teil meiner Kirche ist, mitspielt, empfinde ich mehr als erschreckend.
Frau Annette
Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen schreibt auf www.ekd.de
„Es dürfe nicht ein
bestimmtes Bild von Familie zur Norm erhoben werden, weil Menschen sich sonst diskriminiert
und ausgeschlossen fühlten.“
Viele Väter fühlen sich nicht
nur ausgeschlossen und diskriminiert, sie werden ausgeschlossen und
diskriminiert, auch von meiner Kirche. Wir werden von den Frauenhäusern unserer
Kirche als potentiell gewalttätig hingestellt. Wir werden von
Beratungseinrichtungen unserer Kirche aufgefordert unsere Kinder aufzugeben,
nur weil die Mutter in ihrer egoistisch-narzistischen Liebe dies möchte. Wir
werden systematisch ausgegrenzt aus Hilfs- und Beratungsangeboten. Wenn wir als
Väter zusammen tun um auf unsere Situation aufmerksam zu machen, dann wirft uns
meine Kirche mit unsachlichen Kritikern auch noch Stöcke zwischen die Beine.
Und jetzt muss ich auch noch von Ihnen, Herr Schneider,
als Ratsvorsitzendem der EKD lesen, dass sie Kritik an der Gender-Ideologie als
„populistische Anbiederei an veränderungsunwilligekonservative Kreise verstehen.
Halten Sie es für progressiv, trotz besseren
Wissens, Menschen die Hilfe der Kirche zu verweigern? Halten Sie es für
progressiv, trotz besseren Wissens, Männer
weiterhin als gewalttätig zu stigmatisieren? Halten Sie es für progressiv 13/14
jährigen unschuldigen Jungen Hilfe bei angeblicher Gewalt zu verweigern und
ihnen die Frauenhaustür vor der Nase zu zuschlagen? Halten Sie es für progressive
Väter zu bitten sich eine neue Familie zu suchen oder sich in Trennungsberatungen
parteiisch auf die Seite der Mutter zu schlagen?
Ich halte mich für sehr modern, denn ich denke auch
Frauen können genau so gewalttätig sein, ich halte mich für so modern zu sagen,
auch und besonders Männer können oftmals wegen der Liebe zu ihren Kindern
diesen Beziehungen nicht entkommen und halten den Missbrauch der Frau aus, nur um ihre Kinder zu schützen. Ich halte mich für so modern zu sagen, dass
wir keine Frauen- sondern Menschenhäuser brauchen, in denen wir Familien, Männern,
Frauen und Kindern, beibringen gewaltlos zu kommunizieren. Häuser übrigens, die unvoreingenommen und
unparteiisch arbeiten. Ich halte mich sogar für so modern, dass ich auch Vätern ein
Recht auf ihre Kinder einräume und mich nicht als Erfüllungsgehilfe einer narzisstischen
Mutter sehe. Ich halte mich für so modern dass ich ALLEN Menschen Hilfe anbiete,
egal ob Behinderung, Hautfarbe, Geschlecht, Religion, sexuelle Ausrichtung oder
was diese Menschen sonstwie von mir unterscheidet. Das wäre jetzt zwar auch nicht modern,
es ist genau genommen Old School, aber es ist das was ich von meinem Gewissen
her als christlich verstehe. Deshalb fordere ich Sie auf endlich den Weg der
Diskursverweigerung zu verlassen und auf die Menschen zuzugehen um ihnen zuhören
zu können, wie es die Aufgabe eines Christen sein sollte. Wir sollten, anstatt
uns gegenseitig anklagen, einander zuhören!
Gib mir die
Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut, Dinge
zu ändern, die ich ändern kann.
Und gib mir die
Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Friedrich Christoph Oetinger (1702 - 1782)
Friedrich Christoph Oetinger (1702 - 1782)
Kai Vogelpohl
Da bin ich ja mal gespannt. Ich will dich ja nicht enttäuschen, wäre aber überrascht wenn das überhaupt komplett von denen durchgelesen wird und nicht schon gleich eine Standardantwort alla "Wir sind für Gleichberechtigung beider Geschelchter... Wir werden die von Ihnen angesprochenen Sachverhalte prüfen... BlaBlaBla... Papierkorb". Das Eingeständnis von Fehlern scheint eine verlorene Fähigkeit, aber die großen in der Politk machen es ja vor - erstmal alles abstreiten.
AntwortenLöschenIch dende eder Brief kommt nicht mal bei denen an. Aber wenn er bei einigen Gläubigen der Kirche mal dazu führt nachzudenken, dann wäre ja mal etwas gewonnen.
LöschenIch finde den Brief im großen und ganzen sehr gelungen und auch aus neutraler Perspektive absolut nachvollziehbar, wie die Ungleichbehandlung qua Geschlecht hier geschildert wird.
AntwortenLöschenWoran ich mich aber gestört habe, sind einige extreme Formulierungen, an denen auch Leute, die dem Anliegen nicht so offen gegenüber stehen wie ich (wovon ich bei der EKD mal ausgehe), sicherlich Anstoß finden werden, wie "die narzistisch-egoistische Mutter". Es mag durchaus sein, dass es in Einzelfällen Mütter gibt, auf die diese Beschreibung zutrifft. Jedoch wird in dem betreffenden Abschnitt, wenn man es so hineininterpretieren möchte, Müttern generell unterstellt, sie seien narzisstisch und egoistisch. Und das ist natürlich Quatsch. Außerdem ist das natürlich eine emotionale Betrachtungsweise des jeweiligen Vaters, die durchaus nachvollziehbar sein kann. In einen offenen Brief gehört derartiges aber nicht. Es ist absolut legitim, Erfahrungen zu schildern, und das wird ja auch eindrucksvoll getan. Aber derartige Bewertungen vorzunehmen, halte ich nicht für klug. Das bringt nichts, im Gegenteil, es stellt das Material bereit, aus dem Ihnen ein Strick gedreht werden kann.
Natürlich ist nicht jede Mutter narzistisch-egoistisch und ist auch so im Brief nicht geschrieben. Wenn man das so verstehen kann, ist das natürlich schlecht.
LöschenFalls sich aber Beratungen, so wie im Fall den ich im Kopf habe, Vätern sagen sie sollen sich doch bitte eine neue Familie suchen, dann stellt sich die Beratungsstelle auf die Seite der Mutter, egal ob egoistisch, narzistisch oder sonst etwas.
Natürlich gibt es auch viele Trennungen, wo beide Eltern sich am Riemen reissen und im Interesse des Kindes arbeiten. Darauf sollte eine Beratung hinarbeiten, egal ob der Vater oder die Mutter auf einem Egotrip ist.
Ich denke, dass die Extremdarstellung der "narzistisch-egoistische[n] Mutter" wenig hilfreich ist. Nicht zuletzt, weil ich davon ausgehe, dass ausgrenzende Mütter in der Regel aufgrund vermittelter archaischer Rollenbilder handeln. Demnach gehören Kinder zur Mutter.(Dies ist übrigens die "rechte", die konservative Haltung, auch und traditionell der EKD). Egoismus ist auch per se nicht abwertbar, er liegt in uns allen und ist in der Regel gesund. Eine Mutter die dem Vater z.B. Umgang gewährt tut dies ebensowenig altruistisch begründet. Sie schafft SICH auf diesem Wege Freiräume und lässt sich mithin und fälschlich als "großzügig" feiern. Auf beider Weise wurde das Gesamtbild der guten Frau und Mütter kreiert, die es mit Sicherheit nicht gibt, denn auch Frauen sind (nur) Menschen. Menschen allerdings, denen Politik, Gesetzgebung und Rechtsprechung temporär mehr Macht verleiht, wenn sie nur Kinder in die Nation gebären. Und Macht wird nunmal ausgespielt, wenn Mensch denk-, diskussions- und konsensfaul wird.
LöschenDarüber hinaus gefällt mir der offene Brief, auch wenn ich lange schon aus der EKD raus bin. Danke! Über eine Resonanz auf den offenen Brief aus dem BuFoMä würde ich mich sehr freuen. ;-)
Ich finde den Brief ebenfalls sehr gelungen. Gestolpert war ich auch über die zitierte Narzissmus-Zuschreibung, aber gar nicht, weil ich sie falsch finde - sondern weil ich das Gefühl hatte, dass sie eher taktisch unklug ist.
LöschenEben daran aber ist ja schon erkennbar, wie krumm die Situation ist, und wir sehr wir uns daran gewöhnt haben, dass jede Gelegenheit zur Gesprächsverweigerung genutzt wird. Bei einem Vater, der sich für den Kontakt zu seinen Kindern einsetzt, genügt im Zweifelsfall schon eine zugsputzte, sachlich nicht einmal falsche Formulierung, um ihn aus dem Gespräch auszuschließen.
Verrückt wird das insbesondere im Vergleich zu den Härten, die Du (@Kai) aus den Erfahrungen von Vätern zitierst. Das zum Beispiel:
"Väter werden in Trennungsberatungen sogar offen gebeten sich eine andere Familie zu suchen, da die Mutter den Kontakt des Vaters zu den gemeinsamen Kindern nicht mehr möchte. Ja, sie haben richtig gelesen, Vätern wird von meiner Kirche geraten sich doch einfach "andere" Kinder zu suchen. Allein die Vorstellung empfinde ich als absurd."
Das hab ich genau so erlebt, und zwar bei der Evangelischen Familienberatung in Augsburg. Die Beraterin dort erzählte mir, ich sollte doch einfach mit einer anderen Frau noch ein Kind bekommen und den Kontakt zu unserem Kind weniger ernst nehmen.
Wichtig ist ja, dass das nicht nur Vätern gegenüber brutal ist, sondern auch Kindern, und dass sich hier die kirchliche Beratung ganz auf die Interessen Erwachsener (nämlich erwachsener Frauen) fixiert. Denn dem Kind, das den Kontakt zu seinem Vater verliert, hilft es ja überhaupt nicht zu wissen, dass der Vater mittlerweile eine andere Familie mit anderen Kindern hat.
Auch ich wünsche dem Brief Resonanz. Und eine angemessene Antwort!
Viele Grüße!
Lucas
Ächz.
LöschenIch bin ein PAS-Opfer, eines der wenigen, die PAS zwar nicht überwunden aber zumindest reflektiert haben. Auf die Nachricht über den Tod meines Vaters reagierte ich spontan mit Freude und Begeisterung. Hinzukam neben dieser psychischen Misshandlung physische Gewalttätigkeit. PAS ist eine Bestialität, eine brutale Vergewaltigung, Gehirnwäsche und Umprogrammierung. Ich war meinem Muttermonster ausgeliefert und das regelmäßige Crescendo, ihr Wutgeheul, meine Angst und Schmerzenschreie animierte die "bösen" Nachbarn, das Jugendamt zu verständigen, was aber keine weiteren Folgen hatte, Stichwort: Schauspielerin.
Dieses auf Eierschalenlaufen, dieses "ja nicht zu hart kritisieren" bringt nicht weiter. Es muss in aller Deutlichkeit klargestellt werden, dass nicht nur Väter Täter sein können, sondern auch Mütter Monster.
>>> Nicht zuletzt, weil ich davon ausgehe, dass ausgrenzende Mütter in der Regel aufgrund vermittelter archaischer Rollenbilder handeln. Demnach gehören Kinder zur Mutter. <<<
LöschenNein, das "archaische" oder "traditionelle" Rollenbild sieht vor, dass der Vater das Sorgerecht bekommt, denn es ist die soziale und finanzielle Verantwortung des Vaters, dass seine Kinder zu respektabelen Mitglieder der Gesellschaft werden.
Schauen Sie sich mal mehrere Jahrzehnte alte Filme an, lesen Sie sich mehrere Jahrzente bis Jahrtausende alte Literatur durch, und achten Sie darauf wie often ein Mann einem Kind, insbesondere dem Sohn, Ratschläge gibt, die Leviten liest, ermahnt, oder körperlich züchtigt.
Erst seit ein paar Jahrzehnten, nach langen Kampanien, dass Kinder zu den Müttern gehören, ist es das gesellschaftliche Kredo, dass Kinder im Falle einer Trennung nicht zum Vater sollen.
"Jedoch wird in dem betreffenden Abschnitt, wenn man es so hineininterpretieren möchte, Müttern generell unterstellt, sie seien narzisstisch und egoistisch."
LöschenWenn wir nicht mehr in der Lage sind, die Dinge beim Namen zu nennen, müssen wir uns nicht wundern, dass alles den Bach runter geht, einschliesslich der Familie.
@Anonym (12. April 2014 14:57),
Löschenich schrieb in dem Kontext nichts zu Reglementierungen, sondern zu Zuordnungen und bitte um Entschuldigung, wenn das nicht deutlich genug rüber kam. Die durchweg positiv gedeutete Rolle der (heiligen) Mutter als vermeintlich mäßigend Einfluss nehmende Behüterin, ihr unterstellt auf Lebenszeit symbiotisches Verhältnis zum Kind, die Beliebigkeit des Vaters, sind keine Erfindungen der Nachkriegszeit, erfuhren aber tatsächlich einen traurigen Höhepunkt mit einer Familienrechtsreform, im Jahr 1976, die mit schrägem Blick zurück statt positiv nach vorn gestrickt wurde und seither keine gravierenden Veränderungen erfuhr. Auch nicht mit einer kleinen Reform im Jahr 2008. Im Jahr 2008 wurde lediglich einer emanzipatorischen Entwicklung Rechnung getragen, die 1976 bereits fortgeschritten war. Wenn wir Väter uns beeilen, erhalten unsere Kinder (sofern noch gezeugt) vielleicht noch im Jahr 2040 eine Chance? Ich bin diesbezüglich optimistisch und freue mich, wenn sich derzeit immer mehr abgelegte Väter angemessen kritisch und öffentlich zu Wort melden.
Das ist der typische Standardaushebler und -Verdränger der dies erst möglich macht.
AntwortenLöschen@Steinfeld, Schoppe
AntwortenLöschenWährend die taktischen Anmerkungen wohl richtig sind, bleibt es ein per Gesetz und Haltung gegenüber Vätern und Kinder ein verleugnetes Gewaltgeschehen. Und es geht eindeutig von Müttern mit bestimmten Veranlagungen aus. Es findet statt, weil man sich davor drückt dies real anzuschauen.
Was den Ratsvorsitzenden betrifft, eine Fehlbesetzung ersten Ranges. Während mir Religion fordergründig nicht so wichtig war, ist es mir doch wichtig keiner anmassenden totalitären Sekte anzugehören und das ist die protestantische Kirche mit der Akzeptanz von Genderismus geworden. Passt ins Bild mit der Verleugnung der Gewalt gegen Väter und Kinder.
Auch wenn es vermutlich viele aufrehcte evangelische Christen schmerzt.
AntwortenLöschenDieses Nachgeben der EKD gegenüber einer zutiefst unchristlichen - und das muß doch für Christen der Maßstab sein - Ideologe, ist leider bereits im Gründungsprinzip Luthers angelegt.
Eine Glaubensgemeinschaft, die von vorne herein menschliche Interpretation und Intellekt als Maßstab wählt, wird eben auf Dauer die göttliche Führung, den heiligen Geist, verlieren.
Ich finde den Brief sehr gelungen, weil er eine große Zahl von Fakten und Details zusammenstellt, und habe ihn hier verlinkt: http://maninthmiddle.blogspot.de/p/kernthemen.html#vaeter
AntwortenLöschenDer Begriff narzistisch ist nicht ganz gelungen, allerdings ändert er nichts an der Gesamtaussage und könnte einfach wegfallen.
Ich habe teilweise ähnliche Erfahrungen gemacht.
AntwortenLöschenVor einigen Jahren besuchten meine Frau und ich eine evangelische Familienberatungsstelle zur Mediation, da unsere Ehe kriselte. Ich hatte schlicht keine Lust als Arbeitssklave mit 70-Stundenwoche lebenslang Geld ranzuschleppen, nur weil meine Frau keine Lust hatte nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen, sondern verlangte eine partnerschaftliche Aufteilung von Haus-Familien- und Erwerbsarbeit. Einfach gesagt: Ich wollte meine Stunden reduzieren um auch mal was von unserem Kind zu haben, was meiner Frau mißfiel.
In freundlichem, aber bestimmten Ton teilte mir der "Berater" mit, daß er, sofern ich auf meinem üblen Wunsch aktiver Vater zu sein bestehen würde, meiner Frau empfehlen würde das Kind einzupacken und ins nächste Frauenhaus zu gehen.
Seitdem ist die evangelische Kirche für mich gestorben.
> Vätern wird von meiner Kirche geraten sich doch einfach "andere" Kinder zu suchen.
AntwortenLöschenDann ist es ein Fehler der Väter, noch in der Kirche zu sein.
Und Andere sollten sich fragen, ob sie eine solche Kirche (die kath. ist leider auch nicht besser) weiterhin durch ihre Mitgliedschaft unterstützen wollen.