Donnerstag, 22. Mai 2014

Würden Sie eine Vergewaltigung erkennen wenn sie eine sehen?

Lucas Schoppe schrieb auf Man-Tau noch einmal über Games of Thrones und die darin enthaltenen Vergewaltigunsszenen. Bisher habe ich ja wirklich versucht das Thema an mir vorüber ziehen zu lassen. Erstens, weil ich GoT nicht sehe, was nichts mit einer Abneigung der Serie gegenüber zu tun hat, sonder rein der Tatsache geschuldet ist, das ich überhaupt keinen Fernseher besitze. Zweitens, weil ich mich garantiert wieder in ein Fettnäpfchen setze in diesem aufgeblasenen Thema. Nun, ich denke, Fettnäpfchen sind dazu da um rein zuspringen, lets go!

Robin beschreibt in ihrem Blog die Szene folgendermassen:

Die Szene ist von hinten bis vorne eine Vergewaltigung.
Nach einem (einvernehmlichen) Kuss, den Cersei abbricht, zischt Jaime was von Liebe, packt Cersei, reißt ihr Kleid (oder ihren Unterrock) kaputt, drängt sie schließlich zu Boden. Cersei wehrt sich mit Taten und Worten (“stop it, stop it”, “it’s not right”, “no”), fängt an zu weinen und zu schluchzen, verzieht das Gesicht vor Schmerz, dreht es (mit geschlossenen Augen) weg. An einer einzigen Stelle, als beide noch stehen, scheint sie kurzzeitig ein wenig, äh, zugeneigter, aber das erwähne ich nur der Vollständigkeit halber, weil sie danach offensichtlich weiterhin keinen Sex will. Jaime interessiert ihr Geschluchze nicht (“I don’t care”).
EINE – VERGEWALTIGUNG. Ganz klar.

Wäre Robin jetzt eine unbeteiligte Zeugin, die diese Szene durch das Fenster des Hauses gegenüber gesehen hat, würde man laut ausrufen, Vergewaltigung! Doch reicht diese Beobachtung aus um eindeutig eine Vergewaltigung zu bestimmen?

Zumindest laut Robin sieht der Regisseur Graves das anders:

Nehmen wir mal an, Graves lügt nicht, weil er jetzt so viel Kritik aushalten muss (armes Hascherl!), wenn er sagt, dass die Szene einvernehmlich geplant gewesen war. Dann hätte ich da eine Frage: Mr. Graves, warum sind Sie so ein unglaublicher Loser?! Wie kann man seine Intention als erfahrener Künstler so grandios verfehlen?! Denn ein Regisseur ist IMMER die letzte Instanz – in diesem Fall nach der Vorlage von George R. R. Martin, den Drehbuchschreibern und den Schauspielern. ER IST DER VERANTWORTLICHE. Und als solcher hat er einfach nur himmelschreiend versagt. Er ist ein Versager. Und offensichtlich ein blödes Arschloch, das nicht den Unterschied zwischen einer wenig hübschen, aber nicht vollends verwerflichen “Sie mag erst nicht und dann ja doch”-Sexszene und einer offensichtlichen Vergewaltigung kapiert!!!

Somit haben wir das, was man vor Gericht Aussage gegen Aussage nennt. Wobei der Regisseur noch zwei Zeugen anbringen kann, die Schauspieler, die, zumindest entsprechende Regieanweisungen vorausgesetzt, eine solche Szene gespielt haben, sind es also schon mal drei Personen die es als solche sehen, bzw. das so zu interpretieren versucht haben. Nun könnten wir sagen, drei Arschlöcher und Idioten gegen Robin, Robin verliert. Wir haben aber dank Youtube die Möglichkeit nachzuprüfen ob es eine Vergewaltigung ist oder nicht. Soviel schon mal vorweg, ich kenne Graves nur von dieser einen Szene und finde er ist zumindest nicht so schlecht wie er hier dargestellt wird. Für einen Oscar wird es trotzdem wohl nicht reichen, aber bei einer Nominierung für den Grimme Online Award nehmen sie ja neuerdings Jede(N).

Wollen wir prüfen ob eine Vergewaltigung vorliegt, müssen wir irgendeinen Maßstab haben, nachdem wir  es als Vergewaltigung einsortieren können. Dieses kann z. B. durch §177 StGB erfolgen, in dem folgende Schwellen überschritten werden müssen.

§ 177 Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung
(1) Wer eine andere Person
1. mit Gewalt,
2. durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben oder
3. unter Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist, nötigt, sexuelle Handlungen des Täters oder eines Dritten an sich zu dulden oder an dem Täter oder einem Dritten vorzunehmen, wird …

In wie weit ein Richter hier nun eine dieser Schwellen überschritten sieht, ist erst einmal belanglos. Punkt 2 und 3, also Drohung mit Gefahr sehe ich nicht, die Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer schutzlos ist, sehe ich auch nicht. Würde ich allein dadurch dass der Mann augenscheinlich stärker ist, diese Lage annehmen, müsste ab morgen Sex nur noch vor Zeugen stattfinden, die einem vermeintlichen Opfer notfalls sofort helfend zur Seite springen müssten. Bleibt somit nur noch Gewalt. In wie weit hier eine strafrechtliche Schwelle überschritten ist, wenn wir die Schilderungen von Robin oben nehmen, überlasse ich dem Richter.

Sinnschwellen
Warum solche Schwellen Sinn machen, und obige Diskussionen eher Kontraproduktiv sind, zeigt ein anderen Fall, der vor Gericht mit einem Freispruch geendet hat. Auf Twitter waren auf diesen Freispruch bezogen folgende Reaktionen zu lesen:

"Mir ist schlecht" - von Faserpiratin
"Wie bitte? Ich hab mich verlesen, oder?" – von doncish
"ICH KOTZE!" – von chaotins

Hier war ein 15jähriges Mädchen zu Besuch bei einer Freundin. Noch Anwesend ist eine Prostituierte. Beide Frauen, die Freundin und die Prostituierte, verschwinden auf Aufforderung des Ehemannes der Frau im Keller, weil beide die Zornesausbrüche des Mannes kennen. Das Mädchen bleibt in der Wohnung und lässt den Geschlechtsverkehr, der nachfolgend mit dem über 10 Jahre älteren Mann statt fand über sich ergehen ohne sich zu wehren. Einzig, so berichtet der Spiegel,Nur einmal soll sie gesagt haben: "Nein, ich will nicht." Weshalb hier die Richterin dann diese Schwelle eben nicht überschritten sah, obwohl gleicher Mann am selben Abend noch eine Frau mit einem Staubsaugerrohr schwer verletzt hat, übrigens eine Tat, für die er drei Jahre bekommen hat. Interessant ist im obigen Artikel die folgende Aussage:


Auch Strafrechtsexpertin Hörnle kann die Empörung [bei Twitter] nachvollziehen. Die Entscheidung des Landgerichts sei zwar unter den gegebenen Umständen richtig, "man muss sich allerdings fragen, ob das Gesetz, das dem Urteil zugrunde liegt, es auch ist". 

Wenn wir dieses Gesetz jetzt verändern wollen, um z. B. oben genannten Fall mit einzubeziehen, dann muss man sich jedoch die gleiche Frage stellen, die sich auch Frau Hörnle stellt:

Dennoch ergebe es Sinn, objektive Anzeichen für eine Vergewaltigung im Strafgesetzbuch aufzulisten, sagt Hörnle. Sonst könnte kaum bewiesen werden, ob eine Frau die Wahrheit sagt, wenn sie von dem Geschlechtsverkehr als Vergewaltigung berichtet.

Doch wie sieht diese Schwelle aus? Natürlich kann man ein 15 jähriges Mädchen, das allein mit einem potentiell gewalttätigen Mann in einem Raum ist nicht mit der fiktiven Szene aus „Game of Thrones“ vergleichen. Man kann jedoch von einer gestandenen Frau, wie Cersei sie in ihrer Rolle anscheinend verkörpert, im hier und jetzt verlangen, das sie sich, falls sie diesen Sex von ihrem Intimpartner hier und jetzt oder überhaupt nicht möchte, sich umdreht und geht.

Lassen wir jetzt einmal beiseite, dass es sich hier um eine gespielte Szene handelt in der Schauspieler versuchen die Regieanweisungen umzusetzen und in der die Schauspielerin eben nicht in der nächsten Folge zum Gendarmen rennt und eine Anzeige erstattet. Betrachten wir diese Szene einfach mal als das was ihr einige unterstellen, die Szene einer Vergewaltigung.


Warum diese Szene in GoT FÜR MICH keine Vergewaltigung ist
Natürlich können wir auch rein spekulativ analisieren ob einvernehmlicher Geschlechtsverkehr vorgelegen hat. Nein bedeutet Nein, immer! Nein, ich möchte kein Eis, ich möchte zwei ist augenscheinlich erstmal keine Ablehnung ein Eis zu essen. Genau so wie ein Nein nicht definitiv oder endgültig sein muss. Jetzt und hier eine Aussage kein Eis zu essen, bedeutet eben nicht den ganzen Tag kein Eis zu essen, sondern nur bezogen auf diesen kurzen Moment. Mir ist gerade so was z. B. schon öfter untergekommen, genau auf die Frage ob eine anwesende Person ein Eis möchte, wurde mit Nein geantwortet. Als ich mir selbst dann ein Eis geholt habe, stand eine Minute später die andere Person mit den Worten auf, jetzt nachdem ich Dich hier essen sehe, habe ich auch Hunger auf ein Eis.

Genauso kann ein Nein mit bitten und betteln in einer Intimpartnerschaft und einem Liebesspiel jedoch auch ganz andere Bedeutungen haben, die eher eine Aufforderung sind weiter zu machen. Ich weiß, ich verscherze es mir gerade bei einigen, trotzdem werde ich die Szene, die ja filmisch genau das darstellen soll, einmal unter diesem Gesichtspunkt betrachten.

Ich habe dazu folgendes Video herangezogen, das auf englisch und unter 2 Minuten lang ist.

Lucas beschreibt die beiden Charaktere  in seinem Blog als Das brutale, dekadente Geschwisterpaar Jamie und Cersei“ wodurch zumindest eine gewisse Spielart auch im Sexualleben angenommen werden kann (natürlich nur wenn beide damit einverstanden sind). Lukas schreibt dann:

Cersei glaubt, dass der gemeinsame, kleinwüchsige Bruder Tyrion schuld ist an Joffreys Tod und fordert Jamie auf, den Bruder zu töten, um das Kind zu rächen. Daraufhin gibt sie ihm einen innigen Kuss und zieht sich dann wieder von ihm zurück. Mag sein, dass Jamie das als Versprechen einer Belohnung interpretiert, die er erst dann erhält, wenn er Tyrion – (…) – getötet hat.

Ja, so kann man das interpretieren und so sehe ich das auch. Zusätzlich spielt Cersei hier noch die schutzbedürftige Frau, was ihr Bruder so eben nicht sieht. Er glaubt zu erkennen, dass sie, nachdem sie den Kuss abgebrochen hat, eine hasserfüllte Frau ist, die aus kühler Berechnung handelt, der er aber in Liebe verfallen ist und von der er nicht loskommt. Sein Liebesschwur ist eben genau diese Annahme des Tötungsauftrages. Und nun nehme ich die Rolle des Advocatus Diaboli ein.

Jamie möchte jedoch keine Belohnung, wie Lucas meint, sondern sich in seiner Rolle als Mann (besonders in diesem mittelalterlichen Kontext) der den Befehl einer Frau eben nicht bedingungslos annimmt, bestätigt fühlen, ehe er den Auftrag ausführen wird.

Und Cersei spielt genau dieses Spiel mit (Unschuldsvermutung). Was wir nachfolgend sehen ist nichts weiter als ein Spiel um Macht, die Macht zwischen den Beiden, zumindest im Bett, wo sie ihm diese Machtausübung dieses eine mal zusteht und das Spiel mitspielt. Die Aussage die Cersei hier nonverbal transportier ist:
Ja, Du bist der starke Mann der für sich selber entscheidet ob er meinen Befehl ausführt, Du bestimmst (zumindest diesmal im Bett), ich ordne mich Dir unter und bitte Dich es nicht zu tun, damit Dein Sieg nun vollendet ist, wehre ich mich.
Genau so springt es einem förmlich in die Augen – nimm mich Du starker rosaroter Wuschelsbär!!! Wie, sieht es keiner? Bedarf diese absolute Klarheit noch eines weiteren Wortes? Also gut, dann wollen wir mal.

Cersei bricht den Kuss ab, der so innig war zwischen den beiden, übrigens trotz Totenbett. Dadurch gibt sie zu verstehen nach der Ausführung ihres Befehls zu mehr bereit zu sein. Das kann und will Jamie, der sich eben nicht als ihr willenloser Sklave sieht, nicht akzeptieren. „Du bist eine hasserfüllte Frau, …“ Weil er sie liebt, so scheint es, wird er diesen Auftrag ausführen. Doch er möchte dass er es als seine Entscheidung sehen kann. Er lässt somit natürlich nicht zu dass Cersei bestimmt wann der Kuss zu ende ist, sondern er. Cersei, die ihren Bruder kennt, erwidert genau diesen Kuss widerwillig, steigt jedoch in sein Spiel ein und zeigt durch Gesten und Signale, das sie genau dieses Spiel auch als dieses sieht und sogar genießt.
 
Sie sendet immer wieder Signale die zeigen, ich möchte es genau so. Selbst als sie an den Boden gezogen wurde, das Kleid zerrissen wurde etc. zeigt sie diese Gesten der Zuneigung. Diese Gesten sind nicht einer eigenen Erregung geschuldet, sondern zeigen eindeutig, mach weiter.


Diese Hand von Cersei zeigt, ich will den Kuss, geh nicht weg, küss weiter. Dieser Ausschnitt ist gemacht nachdem ihr Kleid zerrissen und sie am Boden kniet. Würde sie den Kuss nicht wollen, würde sie den Kopf mit der ganzen Handfläche zur Seite drücken, womit der Daumen zu sehen wäre, der in diesem Fall das Kinn umfasst, so das Cersei die Kontrolle hat wann der Kuss aufhört, oder ihn zumindest verlängern kann. Direkt davor sagt sie "Stop it".


Auch hier, am Boden auf Knien direkt nach der vorherigen Sequenz, wo sie die Jacke zu sich hin zieht und nicht von sich weg oder anders versucht Abstand zu halten. Ebenfalls nach dem ersten Stop it.

Auch eine weitere Sequenz, bereits am Boden liegend zeigt eine Hand zu sich hin ziehend, die andere wegdrückend, leider bringt hier ein Screenshot nichts, da die Bewegung verloren geht. Womit der von der Zeugin Robin eingebrachte kurze Moment im Stehen, wo sie den Kuss erwidert, zumindest mehr als fraglich ist.

Somit gibt es eine nonverbale Komunikation, die teilweise genau das Gegenteil sagt. Das Cersei beim Geschlechtsverkehr den Kopf zur Seite dreht, ist kein eindeutiges Zeichen. Ich habe bisher noch keine Frau kennen gelernt, die beim Geschlechtsverkehr Blickkontakt herstellt.

Ebenso kann die verbale Kommunikation hier komplett anders gedeutet werden, indem Cersei eben andauernd bestätigt haben muss, das es nicht schlimm ist hier an diesem Ort Sex zu haben. "Es ist nicht richtig" - "I don't care" - "ich kümmere mich nicht darum ob an diesem Ort oder einem anderen...".

Ob das jeder hier nun genau so sieht, oder ich nun auch ein Arschloch oder Idiot bin, ist erst einmal egal. Zeigten wollte ich, es gibt eben mehrere Sichtweisen auf ein Problem. Und eines ist gewiss, sage ich einem Menschen, schau mal diese Vergewaltigungsszene an, so wird er nach Bestätigungen für meine Aussage suchen, doch es gibt genau so gut auch andere Sichtweisen, die diese Aussage eben abschwächen oder negieren. Und genau unter dieser Prämisse, es ist keine Vergewaltigung, habe ich das Video voreingenommen angesehen. Würde Cersei jetzt nach dieser Szene zur Mittelalterpolizei gehen, so könnte man als zuständiger Richter eine Entscheidung in beide Richtungen fällen und auch begründen.

Vergewaltigung, Ja oder Doch?
Wir haben in der obigen Szene ein Video, das wir immer und immer wieder sehen können. In dem wir Details analysieren können, Standbilder sehen etc. Wie schwer selbst mit Filmaufnahmen die Unterscheidung zwischen Vergewaltigung oder einvernehmlichen Sexualkontakt ist, zeigt ein Dokumentarilm mit dem Namen "Raw Deal - A Question of Consent", über den ich einmal im Spiegel gelesen habe, den ich mir jedoch nicht angesehen habe, noch werde ich ihn mir ansehen.

Genau wie bei [Andreas] Türck geht es in "Raw Deal" um die Frage, ob der Sex freiwillig oder erzwungen war. Aber anders als in Frankfurt muss man in "Raw Deal" nicht die Glaubwürdigkeit von Zeugen beurteilen, der Fall liegt auf Video vor. Doch das macht die Sache nicht leichter: Das Werk des US-Filmemachers Billy Corben ist ein Lehrstück über die Schwierigkeit, ein Geschehen richtig zu bewerten, selbst wenn man es als Video vor sich hat.

Auf diesen insgesamt zwei Videos ist der größte Teil eines Abends gefilmt worden, an dem eine Studentenverbindung eine Feier mit mehreren Stripperinnen durchführte. Nach viel Alkohol und Machogehabe und diversen Anmachen kommt es zum Sex zwischen einer der Frauen und einem Studenten. Von der Frau ist kein eindeutiges Zeichen der Ablehnung zu sehen, es gibt kein Nein. Hierzu aus dem Spiegel, wobei ich den Namen der Frau einfach durch Frau ersetzt habe.

Es gibt keine Stelle, an der [Frau] nein sagt. Es gibt kein eindeutiges Stoppsignal. Es gibt viele Gelegenheiten, unbehelligt aufzustehen und zu gehen.
Als es schließlich zum Sex kommt, lässt sich nicht mehr sagen, ob der Akt nur freudlos ist oder erzwungen.
Mike hält die Frau fest, jedenfalls eine Zeit lang. Und es ist auch deutlich, dass er sie nicht liebkosen will, sondern besiegen.
Aber [Frau] gibt sich nicht wie eine Verliererin, sie bleibt im Zimmer und versucht, einen anderen Studenten zum Oralverkehr zu überreden. Das passt nicht zu einer Frau, die gerade vergewaltigt wurde.

Abschließend schreibt der Spiegel:

Bei Vorführungen von "Raw Deal" auf dem Sundance-Festival oder in Edinburgh war das Publikum jeweils tief gespalten: Die meisten Männer sagten hinterher, was sie gesehen hatten, sei eine Vergewaltigung gewesen. Die weiblichen Zuschauer fanden, [Frau] habe sich alles selbst zuzuschreiben. Es ist, als würde jeder sich für die Rolle schämen, die sein Geschlecht in dem Stück spielt.

Somit bleibt die Frage offen, welche objektive Anzeichen für eine Vergewaltigung im Strafgesetzbuch aufzunehmen sind. Viel Spass dabei! Die Polizei im obigen Fall nahm zumindest nach Beschlagnahme und Sichtung der Videos die Frau vorläufig fest und ermittelte wegen Falschbeschuldigung gegen sie. Weshalb auch die beschlagnahmten Beweise der Öffentlichkeit zugänglich wurden. Da ich dieses Vorgehen jedoch persönlich ablehne, weil es sich bei den Beweisen um Sexkontakte unter Alkoholeinfluss handelt, die eben nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren, habe ich darauf verzichtet den Namen der Frau hier im Blog zu nennen und mir selbst den Film anzusehen.

Übrigens im Gegensatz zu Emailadressen von Redakteuren einer Boulevardzeitung, die diese selber öffentlich machen, weil sie um Reaktionen auf ihre Artikel bitten…

Dienstag, 20. Mai 2014

Eine neuer Stern am Journalistenhimmel – Gunnar Schupelius, genannt Dingens!

Gleichmass berichtet über den Artikel „Väter-Krieg zerstört das Leben der Kinder“ in der BZ, in dem Gunnar Schupelius (weil ich mir seinen Namen sicherlich nicht merken muss, nachfolgend Dingens genannt) über das neue Sorgerecht, oder besser gesagt das was er dafür hält, herzieht.So schreibt Gunnar Dingens bereits in der Einleitung:

„Vor einem Jahr, am 19.Mai 2013, trat ein neues Gesetz in Kraft. Unverheiratete Väter können seitdem das Sorgerecht für ihr Kind gegen den Willen der Mutter erzwingen.

Väter können etwas erzwingen, nicht einklagen und nach Prüfung durch angeblich unabhängige Richter erhalten, nein, sie können es erzwingen! Genau so könnte Herr Dingens seinem Wohnungsnachbarn gegenüber erzwingen die Musik ab 10 Uhr leiser zu stellen, er würde in diesem Fall jedoch von Recht reden. Er hätte das Recht ab 10 Uhr vor Ruhestörungen seines Nachbarn geschützt zu sein. Recht und Zwang und Gunnar Dingens. Hier, und auch aus der Überschrift, wird deutlich wer hier Täter und wer hier Opfer ist. „Väterkrieg zerstört das Leben der Kinder“ - nicht die heilige Mutter, nein, der Vater ist der Kriegstreiber, und das nur weil er Umgang mit seinem Kind haben möchte, für das er Unterhalt zahlt und das er liebt. Die Mutter, die diesen Umgang aus welchen Gründen auch immer nicht möchte ist gut, denn sie hat Gründe, wenn diese auch nur aus Narzissmus und Rache bestehen. Doch was hat der böse Vater (dieser Rechteerzwinger) nun erzwungen?

„Dazu muss die Mutter zu einer bestimmten Uhrzeit vor ihr Haus treten. Eine Helferin des Jugendamtes nimmt ihr das schreiende Bündel aus der Hand, reicht es dem Vater, der es in sein Auto steckt. Kein Übergang, kein Kennenlernen. Nach 45 Sekunden ist alles vorbei. So geht es zweimal die Woche.


Super, also ist Sorgerecht mal wieder gleich dem Umgangsrecht mit dem Kind und der Dingens stellt sich hier als absolut unwissenden Deppen hin, der nicht mal bereit oder in der Lage zu sein scheint, in einen Gesetzestext zu gucken und diesen zu verstehen oder kurz den hauseigenen Anwalt anzurufen, ehe er seinen Mist rauskotzt. Die Steigerungsform von ahnungslos scheint: ahnungslos, wissenslos, Springerredakteur zu sein…

Der Vater, der vor dem EU Menschenrechtsgerichtshof das Sorgerecht erfolgreich erstritten (oder erzwungen) hatte, hat seine uneheliche Tochter über einen längeren Zeitraum allein betreut. Er hatte also Umgang! Er durfte nur bei den Entscheidungen zur Schulwahl nicht mitbestimmen, nicht mal zum Elternabend oder Elternsprechtag gehen um unabhängig mit den Lehrern über die Probleme der Tochter zu reden und ggf. gezielt mit ihr zu üben. Er durfte seine Tochter nicht zum Arzt bringen, noch mit dem Arzt sprechen, z. B. um sich zu vergewissern dass Seeluft doch ganz gut ist für den Hustenreiz der Tochter und er den nächsten Urlaub an die See fährt. Er durfte sie aber sehen, mit ihr in den Urlaub fahren und sonst alles machen, auch OHNE gemeinsames Sorgerecht!

Somit scheint es, das Sorgerecht erst mal nichts mit Umgang zu tun hat, wozu ein kurzer Blick in den damalig verhandelten Fall gereicht hätte. Im obigen Beispiel geht es jedoch um Umgang mit dem Kind, den der Vater erfolgreich erstritten hat. Auch Lucas Schoppe ist einer dieser bösen Rechteerzwinger. Er hat Umgangsrecht, auch gegen den Willen der Mutter, kann also das Kind ebenso sehen, hat aber kein Sorgerecht. Das bedeutet, obwohl er selber Lehrer ist, hat er offiziell nicht das Recht mit den Lehrern seines Sohnes zu sprechen um ggf. gezielt mit dem Sohn zu üben. Das ist die Tatsache wenn man kein Sorgerecht hat, denn dann ist man auf den guten (Informations-) Willen der Mutter angewiesen, die diesen aber auch einfach so verweigern kann, wenn es ihr beliebt. Nachprüfbar sind die erhaltenen Informationen eh nicht, wozu auch. Kindswohl, das ist eine hohle Phrase die in den ebenso hohlen Hirnkästen von Richter, Rechtsanwälten und Journalisten rumspukt und die man rauskotzt wenn man es gerade braucht.

Aber hier, in diesem Fall, gebe ich sogar Herr Dingens Recht, es ist ein Unding das die Mutter zu einer bestimmten Urzeit vor das Haus treten muss (auch wenn dieses mit dem neuen Sorgerecht erst einmal nichts zu tun hat), eine Mitarbeiterin des Jugendamtes das Kind von der Mutter zum Vater trägt und dieser einfach wegfährt. Die Mutter kann hier aber zur Lösung des Problems beitragen, in dem sie selbst dem Jugendamt und dem Vater signalisiert, das diese doch bitte das nächste mal in die Wohnung kommen, oder man sich im Parkt trifft. Hier könnten die beiden dann eine Zeit verbringen, bis das Kind sich an den Vater gewöhnt hat (meist maximal 15 Minuten) und dann das Kind mit dem Vater weggehen lassen. Bei einem Kind das noch gestillt wird, empfehlen wir dann eine Milchpumpe mit dem man ein Fläschchen, das man dem Vater mitgeben kann, füllt

In Frankreich, wo übrigens ein gemeinsames Sorgerecht ab Geburt an gilt, werden die meisten Kinder mit 6 Monaten in eine Krippe gegeben, da ist nicht viel mit schreien! Ich bin immer 15 Minuten geblieben, bis mein Sohn „angekommen“ ist, das hat gereicht. Hier verbringen die Kinder dann zwischen 6 Stunden (in unserem Fall) bis hin zu 12 Stunden. Wobei ich zugeben muss, dass auch ich persönlich 12 Stunden für zu lang halte. Doch anscheinend möchte die Mutter all das nicht, denn sonst hätte der Vater da nichts „erzwingen“ müssen. Dann wäre das nämlich genau so gelaufen, die Eltern hätten sich verständigt, beide hätten ihre Regeln bestimmt und schwups, alles Supi.

Wenn jedoch die Mutter vor das Haus treten muss, das Jugendamt die Übergabe durchführt, dann scheint hier eine hochkonfliktuelle Familiensituation vorzuliegen, bei der die Mutter eben nicht bereit ist das Kind ohne Trara und Dramaqueenalüren zu übergeben. Ein Konflikt übrigens, an dem meist beide Eltern ihren Anteil haben. Eine Mediation, in der die Paarkonflikte gelöst und die Elternebene gestärkt wird, hilft hier oftmals Wunder. Passiert dieses nicht, so wird das Kind immer hin und hergerissen sein zwischen den Eltern. Selbst ein belassen des Kindes bei der Mutter, ohne das es den Vater kennen lernt wird das Kind innerlich seelisch zerreißen, denn das Kind merkt, selbst wenn die Mutter nicht abwertend über den Vater spricht, was jedoch selten passiert, alleine an der Situation, das es als Kind abgelehnt wird. Zum einen durch den Vater, auch wenn dies oftmals nicht der Fall ist, so empfindet es die Situation jedoch als solche, andererseits aber auch durch die Mutter, weil es selbst ein Teil des Vaters ist…

Was hier die Mutter jedoch möchte ist Verfügungsgewalt über das Kind, mit allen Mitteln, da geht dann nur noch der Weg über das Gericht. So schreibt Dingens selber:


„Nach vier Stunden ist das Baby wieder da, durstig, denn es wird noch gestillt. Ohne erkennbaren Grund beginnt es, stundenlang zu schreien. Es schlägt seiner Mutter ins Gesicht. 15-mal bekommt es hohes Fieber ohne jede organische Ursache. Die Szenen bei der Übergabe werden immer schlimmer.


Was möchten Dingens uns hier mitteilen? Das ein Kind das gerade einmal krabbeln gelernt hat (8 Monate) seiner Mutter in das Gesicht schlägt? Wie sollen wir uns das bitte vorstellen? Was noch, das die Mutter, die nicht einmal bereit ist eine Babyflasche mit Milch mitzugeben, hier unschuldiges Opfer ist? Das die Mutter vollkommen unschuldig an der Situation ist? Das dieses Kind Fieber bekommt, weil es insgesamt 8 Stunden Umgang pro Woche mit dem Vater hat? Hier kann ich an der Schilderung insbesondere der Mutter erkennen, dass diese eben nicht bereit ist IHR Kind zum Umgang zu geben und diesen Umgang mit allen Mitteln verhindern will, was sich z. B. durch die fehlende Babyflasche ausdrückt, damit der Vater größtmöglich im Umgang gestört wird, notfalls mit einem vor Durst schreienden Kind! Welche andere liebende Mutter (die, die wir immer im Kopf haben wenn wir über Mütter reden) würde ihr Kind 4 Stunden ohne Fläschchen beim Vater lassen, wenn sie Angst hätte es bekäme Durst? Doch solche einfachen Fragen stellt sich Dingens nicht, wozu auch, wenn die vorgefasste Meinung nur fest genug betoniert ist. Er schreibt selber:

„Eine Berlinerin schildert mir, was ihr persönlich widerfuhr…“


Es ist immer schön zu sehen wenn Journalisten ohne Recherche, ohne Kenntnis der Situation einfach mal das raushauen was ihnen so geschildert wurde. Der letzte große Fall in diese Richtung war glaube ich irgendwas mit Hitlertagebücher.

Warum die Mutter hier das Kind nicht übergeben möchte fragt sich Herr Dingens jedenfalls nicht, zumindest teilt er es seinen Lesern nicht mit. Wozu auch, ein Kind scheint zur Mutter zu gehören und die bestimmt, mehr braucht es in der einfachen Gut/Böse Welt von Herrn Dingens nicht. Weshalb er seinen Artikel auch mit den Worten schließt:


„Das Gesetz muss korrigiert werden. Im Interesse der Kinder müssen wir uns wieder an dem orientieren, was die Natur vorgibt: Wenn keine Einigung möglich ist, gehören Babys und sehr kleine Kinder ganz einfach zur Mutter.


Und wenn genau diese Mutter, wie im obigen Fall auch, diese Einigung nicht möchte, machen wir das auch so, womit es hier um Müttermacht und das Erzwingen ihres Willens geht. Wenn aber diese Mutter mit dem neuen Freund zu einer Feier möchte, dann kann diese Mutter auf einmal das Kind über Nacht bei ihren Eltern lassen, aber nicht mal 4 Stunden beim eigenen Vater! Aber sehr kleine Kinder gehören zur Mutter, selbst wenn diese Mutter sich, wie im obigen Fall auch, Kindswohlgefährdend verhält, weil sie selbst diesen Umgang, auch entgegen dem Wohle und der Gesundheit des Kindes behindert und blockiert, machen wir das auch so, denn eine Mutter ist gut, ist gut, ist gut und aus! 

40.200 Kinder, die jährlich in Deutschland in Obhut genommen werden, in den meisten Fällen aus der eigenen Familie, will sagen oftmals auch aus den Armen der so liebenden alleinerziehenden und alleinsorgeberechtigeten Mutter sind auch Naturgegeben! Diese Zahlen steigen Jahr für Jahr, bisher hat noch niemand untersucht ob der Anstieg der Scheidungen und mit der gleichzeitigen Förderung der Alleinerziehung zusammen hängt. Das brauchen wir auch nicht, wozu auch, denn eine Mutter ist gut, ist gut, ist gut und aus!

Zu guter letzt war genau dieses Gesetz der Minimalkompromiss, den die Parteien im Bundestag ausgehandelt haben, nachdem der Menschenrechtsgerichtshof der EU dies bemängelt hat. Wie weit man hier noch unter das Minimum kommen soll, erklärt uns Herr Dingens ebenfalls nicht.

Und da Herr Dingens ein besonderes Exemplar eines Aushilfsjournalisten zu sein scheint, hier mal ein paar Punkte aus dem Pressekodex, nur falls Herr Dingens sich auf diese Seite verirrt und er etwas lernen möchte: 

1. Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien. 

2. Sorgfalt
Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen. Symbolfotos müssen als solche kenntlich sein oder erkennbar gemacht werden. 

9. Schutz der Ehre 
Es widerspricht journalistischer Ethik, mit unangemessenen Darstellungen in Wort und Bild Menschen in ihrer Ehre zu verletzen. 

10. Religion und Weltanschauung 
Die Presse verzichtet darauf, religiöse, weltanschauliche oder sittliche Überzeugungen zu schmähen. 

12. Diskriminierungen
Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einerethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden. 

13. Unschuldsvermutung
Die Berichterstattung über Ermittlungsverfahren, Strafverfahren und sonstige förmliche Verfahren muss frei von Vorurteilen erfolgen. Der Grundsatz der Unschuldsvermutung gilt auch für die Presse. [auch wenn das hier so nicht 100% Zutrifft, da es kein Verfahren gibt] 

Wer dem Herrn Dingens dann mal in einer Mail die Meinung geigen möchte, kann dies gern tun, die Adresse ist auf Gleichmass veröffentlicht, ebenso wie der Link zum Presserat. Übrigens ist Gleichmass eine Seite, die sich zu lesen lohnt.

Und nein, das machen wir bitte nicht, selbst wenn wir nach solchen geistigen Ergüssen die größte Lust verspüren!

Donnerstag, 1. Mai 2014

Und Tschüss – ein Nachgesang, ein Klagelied, ein Totenlied oder irgendein anderer Popsong, aber irgendwas mit Tanzen Tanzen Tanzen…



Und ich werde in meinem blog diejenigen namentlich nennen, denen ich von jetzt ab mißtraue .. .und auch den Grund. Das ist geschäftlich …. und nicht persönlich.
 
Das schreibt Elmar in einem Kommentar, auf einem Beitrag in dem ich selbst die Aktionen der letzten Wochen mit ethnischen Säuberungen vergleiche. Die Säuberungen hier als ethnische zu bezeichnen ist natürlich falsch, denn ich hätte politische Säuberungen schreiben müssen. Im Gegensatz zu einem Blogbeitrag schreibe ich bei einem Kommentar auch mal emotionaler, manchmal haue ich auch schneller mal was raus und, dass soll jetzt keine Entschuldigung oder Verteidigung, sondern eine Begründung sein, seit ich im Ausland lebe fehlen mir manchmal die Worte, besonders wenn es schnell gehen soll. Ich gehe in der Regel davon aus dass man Meinungsverschiedenheiten dann im Kommentarstrang regelt, ich gehe eigentlich auch nicht unbedingt davon aus, dass ein Kommentar von mir auf Genderama landet :-) - was aber hier nicht weiter schlimm ist, denn ob man Menschen nun Aufgrund von politischen oder anderen Säuberungen über die Klinge springen lässt ist evtl. für einen Richter oder Beobachter, aber nicht für den Betroffenen interessant, denn für ihn sind die Konsequenzen gleich.

Elmar selbst schreibt in einer Antwort auf meinen Kommentar:

Ich hab da wohl bisher irgendwie so eine naive Pfadfinder-Mentalität gehabt, Männer halten in schwerer Zeit zusammen und dieser ganze Lagerfeuer-Quatsch…“

So hatte ich es eigentlich auch irgendwie gesehen. Ich wusste, viele hier haben unterschiedliche Ansichten. Viele stimmen auch mit meinen Ansichten genau so wenig überein, wie ich mit ihren, wenn es um die Nähe zum Feminismus geht. Aber ich dachte immer, die Ziele, die wir hier haben, sind gleich. Nämlich Probleme bekannt machen die Männer betreffen, um Lösungsstrategien zu entwickeln um diese abzustellen. Man muss ja nicht 100% übereinstimmen, man muss auch nicht in allen Punkten die gleiche Meinung haben. Für mich galt die Devise getrennt kämpfen, gemeinsam Siegen, manchmal aber auch Leben und Leben lassen.

Doch was ist passiert?
WS hat in seiner Beziehung nach eigener Aussage massiv Gewalt erfahren und darüber auch geschrieben. Er hat sich trotzdem im Interesse seiner Kinder mit seiner Exfrau ausgesöhnt, was erst mal meine Hochachtung verdient. Dass diese Ex es dann natürlich nicht gut findet, dass er seine Identität und somit auch die ihrige, hier im Internet breittritt, sollte eigentlich jedem klar sein. Wer möchte sich im Internet schon als Gewalttäterin wieder finden? Trotzdem hat ein Blog diese Identität, und wenn auch nur in Teilen, gelüftet, indem er die E-Mail Adresse in einem Beitrag veröffentlicht, und damit für Google sichtbar gemacht hat. Das nach eigener Aussage des Bloginhabers die Domain dabei entfernt wurde, ist ein Detail.

Ich selbst nehme z. B. die Adresse kai.derfuenfte@gmail.com. Sollte einer nun auch nur kai.derfuenfte in seinem Blog verwenden, so würden mich, falls ich diese Kennzeichnung auch privat verwende, sicherlich alle meine Bekannten locker identifizieren können. Zum anderen wird diese durch Verwendung in einem Blogtext, anders als bei einer Hinterlegung hinter dem Namen eines Kommentators, auch von Google mit normaler Suche erkannt. Und selbst eine Adresse wie Kai1970, obwohl evtl. weit verbreitet, lässt in Zusammenhang mit einem Blog in dem über pers. geschrieben wird, genau diese Rückschlüsse zu. Bei gefühlt 1000 Mailanbietern und somit max. 1000 Kai1970, wie viele sind geschieden, haben X Kinder und auch noch Paargewalt erfahren?

Was in einem solchen Fall, wo die Exfrau sich dann blossgestellt fühlt und von Kommunikation in den Rachemodus umschwenkt, passieren kann, darüber haben hier schon viele Väter berichtet. Dass die Konsequenz, je nach Sorgerechtsurteil, auch sein kann, dass WS dann seine Kinder 600 KM weiter entfernt besuchen darf, scheint einigen hier nicht klar oder egal zu sein.

Ich hätte dem Veröffentlicher hier nicht einmal böse Absicht unterstellt, vor allem weil ich den Fall nicht weiter verfolgt habe, auch wenn die vorausgegangenen Aktionen gegenüber WS, insbesondere auch von diesem Blog, einen anderen Schluss zulassen können. Doch nach der letzten Aktion von obigem Blogbetreiber in seinem Kommentarbereich, wo klar geschrieben wird

Na ja, ich habe ja zugegeben, dass ich “kai1970’ [Adresse geändert, FBES] geschrieben habe. Die E-Mail-Adresse seine WordPress-Accounts fängt halt so an. Er hat mit der ja überall kommentiert.

geht es nicht um Miteinander, auch über Meinungsverschiedenheiten hinweg, es geht um Rache und in diesem Fall um Einschüchterung und/oder Rechthaberei in Kombination mit Ignoranz. Mann kann nur noch den Kopf darüber schütteln wenn beide Blogs selbst noch von häuslicher Gewalt berichten.

Wie lange diese Offenlegung zurück liegt, ist dabei nur ein Detail. Das es augenscheinlich auch die massiven Anfeindungen WS gegenüber waren, die ihn zum Rückzug trieben, das diese Offenlegung und die Reaktionen darauf nur noch der berühmte letzte Tropfen war, ist zumindest für mich am wahrscheinlichsten.

Mir kamen hier die ganze Zeit Paralellen hoch zu einem anderen Fall. Lucas Schoppeschrieb auf seinem Blog einmal folgendes
:
>> Stefanowitsch macht sich offen über die Zwanzigjährige lustig  und twittert mit einer Gesprächspartnerin darüber, dass Dominos Bild ja „aus reiner Großzügigkeit“ verpixelt werden könne, wenn diese dafür weiterhin en Mund hält.
„Wenn die im Gegenzug ihr Blog offline lässt, wäre das vielleicht für alle Seiten ein Gewinn.“

Da tauschen sich also öffentlich und ganz ohne Scham zwei nominell längst erwachsene Menschen, einer von ihnen Professor an der FU, genussvoll-triumphierend darüber aus, dass eine  Zwanzigjährige ihr Blog offline gesetzt hat, offenbar nach massiven Belästigungen und Drohungen. <<

Was ich aber nicht verstehen kann, das trotz Bitten von WS die Daten immer noch locker rausposaunt werden. Da sind sogar bekennende Feministen menschlicher, die zumindest einen Deal vorschlagen, Klappe halten gegen Bild! Oder Blog weg, Daten weg, wie es in diesem Fall richtig wäre.

Nach solchen Worten aus unseren Reihen zum bösen Feminismus hätte ich dann eigentlich mal erwartet dass man den Mann und Mitstreiter in Ruhe ziehen lässt, ohne jegliches Nachtreten. Doch was ich dann im Kommentarbereich von WS lesen musste war folgendes:

Entsprechend habe ich für die Parteillichkeiten die du auf deinem blog praktiziert hast, keinerlei Verständnis und halte es für einen Gewinn, daß die Fraktion der Feministenfreunde geschwächt wird. (…)
Deine persönlichen Gründe, den blog zu schließen sind dein Problem und – obwohl du es nie kapiert hast – ich hatte dieselbe Gleichgültigkeit für deine Gründe, dich bei Robin zu entschuldigen. Aber daß nun einer weniger da ist, der Verständnis für Feministen hat, ist ein Gewinn.

Auf diese Sätze beziehe ich die ethnischen Säuberungen, die ich wie gesagt im Nachhinein eher mit einer politischen beschreiben würde. Aber worum geht es hier? Reden wir jetzt über Headcounts wie in Vietnam? 45 Charly bei 5 eigenen Verlusten? Oder anders, 45 scheiss Schlitzaugen weniger, leider sind 5 von uns dabei drauf gegangen. Ist das hier das Lagerfeuer?

Geht es darum andere mit allen Mitteln hier raus zu drängen, auch auf Kosten der Beziehung zu ihren Kindern? Kein Wort des Verständnisses, nichts? Nein, ich betrachte es als Gewinn das Du gehst! Probleme die Männer haben, werden selbst von Menschen die sich angeblich für Männerthemen stark machen nicht gesehen oder anerkannt, zumindest solange man sie als Gewinn verbuchen kann.

Wo wir dann gerade dabei sind, die oben genannte Blogerin Domino wurde als Fake enttarnt. Da schrieb dann ein Blog aus unseren Reihen:

Es spielt im Endeffekt auch gar keine Rolle, ob sie [Domino] echt ist oder nicht. Es wurde eine Hexenjagd eröffnet und es ist dabei egal, ob diese Hexenjagd nun auf eine existente oder eine nicht-existente Person gestartet wurde. Es zeigt die Gewaltbereitschaft der Neofeministinnen und eben diese ist anzuprangern.“

Die Frage ist nur, was selbiger Blog bei WS gemacht hat, bzw. gerade jetzt noch macht und wie wir damit umgegangen sind, bzw. umgehen. Das auch der Blogbetreiber, der unter anderem in Kommentaren (übrigens nicht von WS) als paranoid bezeichnet wurde, sicherlich Gründe für sein Handeln hat, scheint offensichtlich. Dass der Blogbetreiber selber von Aktionen gegen ihn auf Twitter berichtet (die ich nicht verifiziert habe), zeigt mir zumindest, dass hier einige auf beiden Seiten mit knallharten Bandagen kämpfen. Somit sehe ich hier ein Rausdrängen bzw. Säuberungsaktionen sogar teilweise auf beiden Seiten, wenn auch nicht immer in dieser Konsequenz.

Ich habe obigem "Mitstreiter" (WP), als er sich angeblich zurückziehen wollte, auch alles Gute gewünscht und gehofft dass man sich mal wieder sieht. Das fand ich, gehört sich so und ist ein Zeichen von Anstand. Doch nach den Aktionen des Blogs, die in den letzten Wochen gegen WS gestartet wurden und dem erneuten nennen seiner Daten, habe ich dieses mehr als bereut. Übrigens nicht weil ich ihm mit Klarnamen, diesmal sogar meinem vollen Namen, geschrieben habe.

Aber auch was ich im Kommentarbereich von WS gelesen habe lässt mich mehr als schütteln. Es geht nicht mehr um ein Miteinander. Es scheint, als ob einige hier jedes Mittel billigen, wenn nur einer der anderen, in diesem Fall den „Feminismusfreunden“ schadet, damit die eigene Fraktion gestärkt wird. Es geht nicht um Lagerfeuer, es geht um Lagermentalität. Am Lagerfeuer möchten hier einige nur solange sitzen wie ihre Lieder gespielt werden, stimmt jemand mal einen anderen Ton an, auch wenn er sonst in vielen Bereichen mit allen hier übereinstimmt, dann pissen genau die, die für sich selber das Lagerfeuer einfordern, in genau dieses Feuer rein.

Wo war bei WS die allgemeine Erschrockenheit über das eigene Handeln oder das der „Mitmänner“, wie wir es bei  Dominos Blog selbst von den Piraten gefordert haben? Wo ist da die Analyse der Situation? Wo ist da unser ach so menschlicher Maskulismus? Weg, erlegt auf dem Altar der Eitelkeiten und des männerpolitischen Kampfalltags!

Was kommt hier als nächstes? Möchte hier jemand meine Ex pers. anschreiben? Was kommt danach, Jubelschreie, endlich noch einem Feminismusfreund geschadet! Möchte hier jemand die Namen der Richter haben über die ich berichte und die ich bei der nächsten Verhandlung bestimmt wieder bekomme? Es hat für mich hier einen komischen Beigeschmack wenn hier einige dann von Vertrauen, bzw. Misstrauen schreiben. Natürlich kann man darüber trefflich streiten ob es eine Fakeaktion von WS war, Verschwörungstheorien kommen ja immer gut. Am besten jedoch, wenn die Daten gelöscht wurden! 

Und es ist nicht nur WS, auch Tom hat seinen Senf vor einiger Zeit bereits dazu gegeben:

„So wie ich einigen vorhalte, dass sie sich trotz der vielen dunklen Seiten des Feminismus als Feministen bezeichnen, so kann ich mich nicht guten Gewissens als Maskulisten bezeichnen  Ich werde sicherlich weiter maskulistische Positionen vertreten, aber es gibt zu vieles, mit dem ich nicht identifiziert werden will. Ganz generell sehe ich vieles im Maskulismus auch nur als Gegengewicht zum Feminismus an...“

Was wird das hier, ein Wettkampf?
Radikale 2 – Gemäßigte 1 (wobei Radikal hier eher Schreihals bedeutet)

Es scheint einige haben auf Twitter seit der Blockempfehlung keine Betonfeministinnen mehr an denen sie sich abarbeiten können, oder einige schießen hier gegen jeden und alle.

Nur zur Ergänzung, das war jetzt weder persönlich, noch geschäftlich, sondern politisch! Und eine Männerrechtsbewegung die der Beziehung eines Vaters zu seinen Kindern auch nur ansatzweise schadet oder einen solchen Schaden in Kauf nimmt ist keine Männerrechtsbewegung, kann keine sein und wird niemals eine werden! In meiner Elternarbeit betrachte ich jeden als Gegner der genau diese Beziehung stört, egal ob Vater, Mutter, Grosstante, Schwiegereltern, Bekannte oder sonst jemand!

Ich habe jetzt versucht eine Nacht darüber zu schlafen um mich zu beruhigen, das hat jedoch anscheinend nicht funktioniert. Ich bin mir bewusst dass ich mit diesem Beitrag polarisiere. Ich bin für einen menschlichen Maskulismus, für einen in dem wir als solche miteinander umgehen und einem in dem wir auch die Probleme von Männern sehen, selbst wenn sie sich politisch ein wenig anders einordnen. Anscheinend ist jedoch selbst ein Bodensatz an Menschlichkeit hier bei einigen nicht möglich!

Keiner von uns gemässigten wollte eine Spaltung, doch was einige hier veranstalten, auch mit ihren Kommentaren im Blog von LoMi:
  
- "Du bist nur Zeitverschwendung."
- "Und jetzt … geht mir nicht weiter auf den Sack!!" 

 zeigt mir, das einigen hier zum einen die gute Kinderstube fehlt, zum anderen dass genau diese Menschen eben nicht an einem Diskurs interessiert sind.



Deshalb spalte ich mich jetzt ab. Nicht von Radikalen, sondern von den Schreihälsen und den Stänkerern! Es geht hier nicht darum dass bei einer hitzigen Diskussion einigen mal die Kabel aneinander schlagen, dass passiert gerade in emotionalen Situationen. Aber wo anscheinend nur noch die Kabelkanäle klappern, weil keine Kabel mehr vorhanden sind, da ist dann für mich Schluss!

Ich denke wir haben zu viele Themen um uns hier immer wieder mit solchen Kleinkram aufzuhalten!

PS:
Das war jetzt ein Statement und kein Debattenbeitrag, weshalb ich Kommentarfunktion bis auf weiteres abgeschaltet ist. Übrigens solange bis ich garantieren kann das zumindest in meinem Kommentarbereich ein menschlicher Umgang gepflegt wird.

PPS:
Das oben von mir genommene Zitat aus dem Kommentarbereich von WS in seinem Zusammenhang:

Im übrigen finde ich es nach dem Auftauchen der Neuen Gemäßigten gar nicht mehr schlimm, als radikal betrachtet zu werden. Denn obwohl ich denke, daß die Rechten in der MRA nichts zu suchen haben, halte ich den von dir beschrittenen Weg für grundfalsch. Denn während du und deinesgleichen, euer Projekt “Mit Feministen reden” für eine Sache des Stils und der guten Erziehung oder vielleicht auch nur der politischen Kultur haltet, glaube ich im Gegensatz zu Arne ode auch anderen, daß ihr der MRA in Gänze schadet, weil ihr dem Feminismus zu einem Status verhelft, den er nicht haben sollte: als respektabler Standpunkt.

Entsprechend habe ich für die Parteillichkeiten die du auf deinem blog praktiziert hast, keinerlei Verständnis und halte es für einen Gewinn, daß die Fraktion der Feministenfreunde geschwächt wird.

Du magst das anders sehen und dich für männerrechtsbewegt halten und dem will ich auch gar nicht widersprechen. Aber was du daraus machst, schadet der Bewegung.

Wir brauchen es nicht bunt, weil wir keine Spaßverantaltung sind, wir brauchen ein wenig Geschlossenheit. Für alles andere sind wir zu schwach.

Deine persönlichen Gründe, den blog zu schließen sind dein Problem und – obwohl du es nie kapiert hast – ich hatte dieselbe Gleichgültigkeit für deine Gründe, dich bei Robin zu entschuldigen. Aber daß nun einer weniger da ist, der Verständnis für Feministen hat, ist ein Gewinn.

Denn Feministen schaden Frauen. Frauenrechte und Fraueninteressen sind so gut wie Männerrechte und Männerinteressen. Aber Feminismus – das ist ein Sammelbecken für asoziale Spinner und DU hast viel dafür getan. diese Leute zu adeln.

Also: Sei ein Mann und steh zu deinem Wort – schweig..