Donnerstag, 7. April 2016

Frauen können alles genau so gut, bis auf Hochschule

Die technische Uni Wien ändert Auswahlverfahren für den Bereich Informatik so ab, das Frauen nicht benachteiligt werden, so schreibt z. B. Vienna.at
„Die Aufnahmeverfahren werden an der TU Wien wie auch an der Uni Wien so gestaltet, dass weder Frauen noch bestimmte Schultypen benachteiligt werden – etwa bei der Formulierung der Fragen. Bestimmte Inhalte wie räumliches Verstehen, die Frauen laut Studien benachteiligen würden, seien ausgeschlossen worden, betont Tellioglu.“
Für Frauen werden im Fach Informatik die Aufnahmetests geändert, weil Frauen einfach räumliches Verstehen statistisch gesehen nicht können, das betont Informatik-Studiendekanin Hilda Tellioglu. Man hinterfragt nicht ob räumliches Verstehen eine Berechtigung in der Informatik hat, nein, Frauen können das statistisch gesehen nicht so gut, also weg mit dem Dreck, brauchen wer nicht testen. Das ist Frauenförderung 2016 in Österreich und man fragt sich, was geht ab in der Alpenrepublik. Nicht das wir uns falsch verstehen, es sieht in anderen Ländern nicht besser oder schlechter aus bei der Frauenförderung. Es wird penibel darauf geachtet das Frauen und nur Frauen in keiner Weise benachteiligt werden.

Das auch in Österreich seit Jahren Jungen seltener eine Matura schaffen (bei Mädchen knapp die Hälfte und bei Jungen nur 34% eines Jahrgangs – profil.at), Jungen häufiger eine Sonderschule besuchen, signifikant häufiger in der Gruppe der Schulabbrecher sind, laut PISA-Studie schlechtere Lesekompetenzen haben und darüber hinaus wesentlich seltener in der Gruppe der Studienanfänger zu finden sind, all das interessiert nicht, es sind nur Jungen. Hierzu auch "Ursachen der Geschlechterspezifischen Benachteiligung von Jungen im österreichischen Schulsystem“, oder auch ganz hochoffiziell im Nationalen Bildungsbericht.
Dieses führt zu der Tatsache das Mädchen, die nun in der Gruppe der Abiturienten öfter vertreten sind, sich z. B. auch häufiger für ein Medizistudium entscheiden. Auch hier das gleiche Spiel. Frauen werden „milder“ beurteilt titelte Der Standard 2012„Man reagiert damit auf das schlechtere Abschneiden der Bewerberinnen im Vergleich zu Männern“ so Der Standard weiter. 56% der Bewerberinnen für den Test waren weiblich, aber nur 43,1% wurden zum Studium zugelassen. Natürlich, so die Vizerektorin, ist es keine„Frauenbevorzugungsmassnahme“. Natürlich ist es das nicht, wie auch wenn man nicht mehr nach objektiven Maßstäben wie einem Test entscheidet. Es ist politisch gewollt, denn das Gender Gap wurde natürlich in der Öffentlichkeit (dank medialer Unterstützung) immer „kritisch“ betrachtet.
Auch hier das gleiche Bild, weil Männer besser abschneiden muss der Test angepasst werden damit Frauen ähnliche Ergebnisse erzielen. So wurde soziales Entscheiden (wir erinnern uns, Frauen sind sozialere Wesen) mit in das Testverfahren aufgenommen, damit die zukünftigen Mediziner Fragen zur Situation, die im medizinischen Kontext oder Alltag eintreten können, richtig meistern. Als Beispiel wird z. B. von der Vizerektorin: „die Frage [genannt], wen man in die Entscheidung über ein Geburtstagsgeschenk seiner Nichte (zur Auswahl stehen eine Hose oder eine Puppe) einbeziehen würde: Das Kind, die Mutter oder ob man eigenmächtig entscheidet.“ Soziale Kompetenzen die jeder Mediziner wissen muss, frage ich die Mutter oder entscheide ich eigenmächtig über den Kauf einer Puppe, eine Entscheidung die über Leben oder Tod eines Patienten entscheidet. Das diese Frage natürlich sexistisch ist, weil der Vater, der evtl. einen Chemiebaukasten präferieren würde, nicht mit einbezogen wird, ist nur noch witzig. Mädchen spielen in österreichischen Medizintests immer noch mit Puppen und tragen Röcke.
Trotzdem schafften auch 2015 wieder mehr Männer wie Frauen diesen Test, obwohl der Test nun auch wichtige soziale Kompetenzen abfragt und quotiert ist, sind Frauen natürlich weiter benachteiligt. So kritisiert die Vorsitzende des „Verband Sozialistischer Studentinnen und Studenten“ dass das Medizinstudium"zu einem männlichen Elitenprivileg verkommen ist", denn natürlich diskriminiert der Aufnahmetest weiterhin Frauen. Natürlich muss die Politik endlich handeln, weil Frauen aufgrund ihres Geschlechtes der Zugang zum Studium verwehrt wird. Das Jungen dank solcher Förderungen nicht mal das Abi schaffen ist solchen Frauen leider nicht zu vermitteln, wie auch, wo sie doch qua Geschlecht die sozial kompetenteren Wesen sind.
Doch dass hier der Hund begraben liegt, dass geht den Damen nicht auf. Denn wenn ich die Jungen die aufgrund von Elternhaus und anderen Startschwierigkeiten schon vor dem Abi knallhart rausfiltere, dann ist es jedem Menschen mit statistischem Grundverständnis nur logisch dass beim späteren Test für ein Unistudium hochqualifizierte und –motivierte Männer einer Masse von „Durchschnittsfrauen“ gegenüberstehen. Oder anders ausgedrückt, die Jungen wurden vor dem Abi gefiltert, die Frauen werden jetzt gefiltert. Nur das durch die Förderung der Mädchen die Kompetenzen oder das Durchsetzungsvermögen bei diesen nicht so weit ausgebildet sind, weshalb weniger Frauen diesen Test schaffen. Dass muss man jetzt natürlich durch weitere Fördermaßnahmen ausgleichen, alles andere ist natürlich frauenfeindlich und dient männlicher Eliteförderung.
Trotz allem überlegt auch die TU Wien im Bereich Informatik wie man Frauen noch weiter fördern kann. So denkt frau momentan über eigene Studienplatzkontingente nach, die aber leider leider erst dann gesetzlich möglich sind, „wenn das bisherige Verfahren nachweislich dazu geführt hat, dass signifikant weniger Frauen aufgenommen werden.“
Willkommen in der totalen Gleichberechtigung, wo selbst objektive Verfahren wie Tests diskriminieren, wo signifikant weniger Jungen die einen Abschluss machen keinen interessieren und wo Mediziner so wichtige Punkte entscheiden müssen wie den Kauf einer Puppe oder eines Kleides für ihre Nichte…

Dienstag, 5. April 2016

Die Männerarbeit der ev. Kirche

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin Kirchenmitglied und in einer ehrenamtlichen Elternberatung in Frankreich (wo ich lebe) tätig. Wir sind, dadurch dass ich Deutscher bin, aber auch sehr gut mit dortigen Organisationen vernetzt. Ich bin seit 50 Jahren Mitglied der ev. Kirche.

Heute ist mir ein offener Brief von deutschen Organisationen in die Hände gefallen, in dem Herrn Rosowski in seiner Funktion als Vorsitzender des Bufo-Männer, die er durch seine Tätigkeit als Vorsitzender der ev. Männerarbeit inne hat, vorgeworfen wird gegen eine Veranstaltung dieser Vereine, dem Genderkongress in Nürnberg, interveniert zu haben. Ich selbst frage mich in wie weit die evangelische Kirche in Deutschland oder ihre Organisationen noch auf dem christlichen Pfad der Nächstenliebe wandeln oder in wie weit sich diese Kirche heute eher als Schutzpatron eines politischen Kaspertheaters sieht in dem Männer als Feindbild für alle sozialen Probleme aufgebaut werden.

Diverse Male haben mir z. B. Väter in Deutschland mitgeteilt dass sie von Beratungseinrichtungen der ev. Kirche den Vorschlag erhalten hatten sich einfach eine neue Familie zu suchen, weil die Frau ihm keinen Kontakt zu den Kindern gewähren möchte. Hier kann man sich als Mensch (nicht nur als Vater) nur noch an den Kopf fassen. Ist so etwas mit dem Glauben unserer Kirche vereinbar? Ist es vereinbar das Vätern (und somit auch den Kindern) zugemutet wird den Kontakt abzubrechen weil die Mutter dieses nicht mehr wünscht?

Aber auch andere Punkte, wie z. B. eine Studie der ev. Kirche die belegt das Männer auch (und sogar im gleichen Umfang) Opfer von häuslicher Gewalt werden, hat nicht zu einem Umdenken geführt. Die Kirche unterhält Frauenhäuser und nur Frauenhäuser, in denen Jungen ab 13 Jahren (hierzu z. B. Frauenhaus Pforzheim 14 J. oder auch FH Hamm 13 J.) teilweise keine Aufnahme mehr finden weil sie dann als Männer gelten. Männern wird von meiner Kirche nur eine Täterberatung angeboten, wie z. B. bei der Diakonie in Hessen. Hilfeeinrichtungen für Trennungsväter oder Hilfe bei häuslicher Gewalt findet nur für männliche Täter statt, Opfer scheint es nicht zu geben. So kann man diese Liste an einseitigen Hilfseinrichtungen in denen der Mann und Vater als Störenfried und Aggressor betrachtet wird, beliebig fortführen. Das ein Familienstreit sich oftmals hochschaukelt, das innerhalb der systemischen Familie diverse Einflüsse zur Gewalttätigkeit führen (hierzu Familiäre Gewalt im Fokus - Handbuch: Fakten - Behandlungsmodelle – Prävention – Ausg. 2014), das eine systemische Beratung dieser Gewalthandlung am besten entgegenwirkt, all das scheint für meine Kirche nicht existent.


Und nun schafft es Herr Rosowski einen Verein der sich für die Interessen von Vätern einsetzt, sowie andere Gruppen die sich für Rechte von Männern einsetzen, zu diffamieren. Hierzu sind folgende Zitate aus einer Mail, die an einen Bundestagsabgeordneten der Linken gesendet wurden, in diesen Brief eingefügt:
„einer Reihe von radikalen Aktivisten der maskulistischen Szene in Deutschland ein Forum für Ihre antifeministischen und zum Teil frauenfeindlichen Thesen.“
„erklärte Gegner gleichstellungsorientierter Politik“
„…wie sehr die rechtspopulistischen Kreise um AFD, Pegida aber auch NPD mit den antifeministischen Parolen dieser maskulistischen „Männerbewegung“ sympathisieren.“

Und nun falle ich im wahrsten Sinne des Wortes vom Glauben ab! Ich muss erleben dass die evangelische Kirche Väter als Störfaktor ansieht, der sich doch einfach mal eine neue Familie suchen kann. Wehren sich Väter gegen ein solch sexistisches Männerbild das auch von Einrichtungen meiner Kirche vertreten wird, indem sie sich zu Vätervereinen zusammenschließen, wollen diese Vereine hierzu Öffentlichkeitsarbeit machen, dann werden diese Vereine anscheinend von offiziellen Vertretern meiner Kirche bei Vertretern der Politik diffamiert! Ungeheuerlich ist hier schon kein Ausdruck mehr! Ich sehe mich und meine Ansichten zur familiären Beratung mit Sicherheit nicht als die einzig wahren an, doch wer, wie hier geschehen, einen offenen Diskurs auf solch rücksichtslose weise verhindert, wer andere Positionen diffamiert, der hat sich für jeglichen Diskurs selbst ins Abseits gestellt!

Welche Stellungnahme der evangelischen Kirche gibt es zu diesem Vorfall? Ist es heute offizielle Politik der Kirche hier einen Geschlechterkrieg zu starten oder weiter anzuheizen, in dem Vertretern die sich für Väter (und damit für Kinder) einsetzen zu diffamieren? Ist es ein Zeichen von Nächstenliebe diese Menschen zu diffamieren? Sieht sich die evangelische Kirche Deutschland heute als willfähriger Wasserträger einer einseitigen und teilweise Männerverachtenden Familienpolitik und als Verhindere jeglicher ziviler Kritik?  Eine Politik in der es trotz Urteilen des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes in Straßburg nicht zum Umdenken kommt, die aber zu Männerbilder wie das von Ihnen in meinen Beispielen vertretene kommt? Gibt es in der ev. Kirche ein Kommittent zu Vaterschaft, die einem Mann unabhängig von Vorleistungen zusteht? Ist ein Vater, auch wenn sich die Eltern vor der Geburt getrennt haben, für meine Kirche ein Vater oder nur ein familiärer Störenfried des Mutterglückes? Oder sind Männer die sich nicht der Doktrin von Herrn Rosowski unterwerfen, weil sie z. B. noch, auch oftmals von ihren Ehefrauen, von FamilienrichterInnen etc., in die traditionellen Rollen hineingedrängt werden, Menschen zweiter Klasse gegen die interveniert werden muss? Wie steht die evangelische Kirche zu diesem Vorfall, bei dem die Intervention des Vorsitzenden der ev. Männerarbeit nur noch die Spitze der Geschmacklosigkeit ist?

Mit der Bitte um eine Stellungnahme verbleibe ich;
Kai Vogelpohl

PS:
Gerne würde ich Ihre Antwort auf meinem Blog veröffentlichen (http://frontberichterstatter.blogspot.de/)
PPS:
Der Verein um den es hier geht ist hier zu finden: http://www.vaeter-netzwerk.de/
Der offene Brief mit der Unterschrift von 5 Vereinen findet sich hier:
 Täterberatung der Diakonie Hessen:
info(ad]ekd.de