Erzählmirnix will es wissen und wirft mit Blogstöckchen.
1. DEN
Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht… oder? Wie würdest du (deinen)
Maskulismus definieren?
Natürlich gibt es
DEN Maskulismus nicht, wie auch, wir sind keine homogene Gruppe.
Wir haben Väter
in Trennungssituationen, Menschen die im Job benachteiligt werden, wir haben
Menschen die Gewalt erlebt haben, wir haben alles, was FeministInnen gerne
hätten, wir haben wirkliche Opfer des Systems. Und da hat jeder erst einmal seine
Vorstellung von Maskulismus.
Viele Menschen
(auch Großeltern, Frauen etc.) vertreten teilweise oder überwiegend Thesen des
Maskulismus, leider aber erst dann, wenn sie direkt oder indirekt davon
betroffen sind. Pelzblog deutet dies ja ebenfalls an:
"Dafür
musste ich allerdings erst alleinerziehend werden. Vorher war ich genauso
beeinflusst von einer extrem feministischen Pädagogik und Gehirnwäsche durch
die Medien, dass ich selbst schon männerfeindlich geworden war."
Deshalb haben wir
die Phase der Bewusstseinsbildung erreicht, wir haben Probleme erkannt, erkennen
die Probleme der anderen oder die Probleme die diese Aufzeigen. Nun müssen wir
von dieser Phase ausbrechen, von den Opfern zu "Yes We Can". Wir
müssen unsere Positionen sammeln, in Thesen und Positionspapiere übertragen um
in die politische Willensbildung einsteigen zu können.
2. Was war dein
erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon
gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so
bezeichnet?
Nach meiner
Trennung kam ich in eine Väterorganisation, in der die Sekretärin auf einem Väterstammtisch
über Feministinnen hergezogen ist, diese seien das einzige und alleinige
Problem. Nicht die Anwälte, nicht die Richter, die bereits meinen Vater auf das
Abstellgleis gestellt hätten, schon weit vor einem Feminismus und die Politiker
schon gar nicht. Ich denke dort bezeichneten sich einige als Antifeministen.
Mit denen ich jedoch nichts gemein hatte.
In der
Elternorganisation in der ich mich heute befinde gehen wir andere Wege. Wir
versuchen den Konflikt der Eltern weitgehend zu vermeiden, keine Anwälte,
soweit möglich, keine Beschuldigungen etc. Mit dieser Organisation habe ich
dann immer weiter mit den Benachteiligungen Männern gegenüber vertraut gemacht
und habe im Bereich Trennung/Scheidung, Falschanzeigen etc. fast alles gesehen,
bis hin zum Totschlag.
Selbst als Männerrechtler
habe ich mich meines Wissens nur einmal bezeichnet, als ich Arne, nach der
Spaltung der Männerrechtsbewegung, eine Mail geschickt habe, in der ich mich
als linker und liberaler Männerrechtler bezeichnet habe. Zur Abgrenzung zu den
homophoden Schreihälsen ist dieser Begriff ok, sonst denke ich, dass ich
Positionen vertreten und kein Label.
3. Gibt es
maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders
betroffen bist?
Klar die
Väterbewegung, von der es hier im Blog einige Erfahrungen aus meiner Sicht und
Arbeit in einer Väterorganisation geben wird. Wehrdienst brauchte ich als
Berliner nicht zu machen, aber auch in der Schule, trotz gleicher Leistungen
keine Empfehlung für das Gymnasium, nicht mal für die Realschule. Was nichts
mit dem Feminismus zu tun hat, aber der stellt diese Probleme ja bis heute
nicht ab.
Maskulismus ist
und sollte eine Bewegung des Ausgleichs sein. Er kann deshalb zwar an Einfluss
gewinnen, aber ein Staat kann nicht maskulistisch sein. Maskulismus ist eine
Opposition zur bestehenden Gesellschaft, die mit einer Geschlechtergerechten
Welt ihre Daseinsberechtigung verliert.
In einem Staat in
dem der Maskulismus als Gegenposition zu herrschenden Ansichten Einfluss hat,
würde die "UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung
der Frau" gelten, in allen Bereichen... Jedoch auch für Männer
(Homosexuelle, Schwarze ...).
5. What about the
Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es
aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für
eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?
Die Bereiche in
denen der Feminismus für Frauen kämpft sind für alle Frauen sehr wichtig. Jetzt,
dank GroKo, kann Frau bald bei ihrer Freundin im Dax-Unternehmensvorstand
anrufen und sich über die böse sexistische männliche Welt beschweren, das hilft
ungemein...
Natürlich gibt es
auch für Frauen in dieser Welt Probleme. Die Frau, die bei einer Scheidung
auszieht und wie es im Gesetz vorgesehen ist, die Kinder in der gemeinsamen
Wohnung zurück lässt, bekommt oftmals nur ein Umgangsrecht zugesprochen. Eben
dann, wenn der Mann sie aus der Wohnung aussperrt und die Kinder bis zur 3
Monate später angelegten Scheidungsverhandlung, bei sich behält. Dann gibt es
auch noch PAS gegen die Frau etc. etc. etc.
In einer maskulistischen
Welt würde sich aber für Kinder etwas ändern. Väterorganisationen Weltweit
setzen in einem Familienstreit auf Deeskalation, auf gleiche Rechte für beide
Eltern und die Ächtung von Herabwürdigung eines Elternteils ein. Eltern müssen
durch Mediation dazu gebracht werden ihre Konflikte zu lösen.
Maskulismus setzt
auf Freiheit, nicht auf Kindergartenzwang. Eltern sollen als Gemeinschaft
selbst entscheiden können wie sie ihre Kinder erziehen. Und klar, ein
Maskulismus kann Feministinnen auch bei der Forderung nach mehr und besseren
Kindergartenplätzen unterstützen. Auch die Einführung des Vaterschaftsurlaubes,
den wir als Maskulisten nicht hinbekommen haben, ist etwas, das der Feminismus richtigerweise gefordert hat...
Quoten für
DAX-Unternehmen und fehlende Kindergartenplätze zeigen, das die Politik in
keiner Weise gewillt ist die Wahren Probleme anzugehen. Kindern in unserer
Gesellschaft einen Platz einzuräumen, der ihnen gerecht wird. Solange gute
Kindergartenplätze fehlen, solange muss sich einer der beiden Partner um die
Kinder kümmern. Solange kann er keine Karriere machen und kein Geld verdienen.
6. Was stört dich
am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die
Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?
Alle die
Schreihälse wie Danisch, WGVDL etc. Viele agieren aus einer pers. Betroffenheit
(wie ich auch), abstrahieren aber nicht. Sie werfen alle Frauen, alle
Feministinnen in einen Topf und hauen drauf. Das schlechte Männerbild in
unserer Gesellschaft ist aber nicht durch den Feminismus entstanden. Dies gab
es auch vorher schon.
Die meisten
stellen sich immer wieder selbst ein Bein, wie Danisch bei seiner Klageschrift.
Sie sind überheblich, rechthaberisch und schaukeln sich durch ihre Jubelperser,
die ihnen die fehlende Bestätigung geben, immer weiter hoch...
7. Welche
Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus
diskutiert hast?
Keine, ich
diskutiere nicht über Maskulismus allgemein, ich diskutiere über Einzelthemen. Und
da bekomme ich überwiegend Aufmerksamkeit aus allen Bereichen. Hierbei ist es
egal ob es Quote oder Väterrechte betrifft, Argumente zählen...
8. Wenn du die
Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine
maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?
Eine Klage bei
der Europäischen Union auf Diskriminierung einreichen. Dies Wahlweise wegen
fehlender, vorsätzlich falscher oder gefälschter Statistiken.
Hierbei ist es
egal ob die Statistik zur häuslichen Gewalt genommen wird, oder die Statistik
zu "Nur 3% aller Vergewaltigungen sind Falschanzeigen" oder jede
X-belibige andere Statistik in diesem Bereich. Das ganze gepaart mit Aktionen
die auf genau dieses Thema hinweist, politisch motivierte Statistiken, die
einseitig erstellt wurden.
Ich wurde das Stöckchen nun gerne zurück an Erzählmirnix werfen.
Ich wurde das Stöckchen nun gerne zurück an Erzählmirnix werfen.
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