Montag, 27. Januar 2014

Ursula, ich hatte Unrecht!

Ich habe hier behauptet, dass die Werbeoffensive für mehr Kitas der Bundeswehr dem Gefühl der Gerechtigkeit in der Truppe schadet und die drohende Ungleichbehandlung der Geschlechter Auswirkungen auf die Moral haben wird. Ich habe mich geirrt, denn dies ist bereits geschehen, wie die Studie "Truppenbild ohne Dame" beweist.


Stellen wir uns einfach einmal vor in einem Berufsfeld gibt es eine Anforderungsbeschreibung in der enthalten ist, die Bewerberin muss in der Lage sein einen umfangreichen Text so zu erklären, dass ein Gegenüber ihn zu 100% versteht. Männliche Bewerber brauchen, wegen ihrer Kommunikationsschwäche, nur ein 70%tiges Textverständnis beim Gesprächspartner erreichen. Sie finden dass dumm? Ja, das ist es. Doch bei der Bundeswehr scheint es, zumindest bezogen auf körperliche Fitness, so zu sein.

Was wir alle noch aus der Schule kennen und was auch beim deutschen Sportabzeichen bis heute so gehandhabt wird, Frauen müssen für gleiche Ergebnisse weniger Leistung erbringen. Das macht wegen der geringeren Muskelkraft, die sie aufbauen können, im Sport sicherlich auch Sinn. Um die "Fitness" der Soldaten zu ermitteln sicherlich auch. Aber wo ist der Sinn anderer Anforderungsunterschiede der Bundeswehr? Oder bei der Polizei, Feuerwehr etc.? Und handelt es sich dann noch um gleiche Leistung?

Bei der BW, so habe ich zumindest verstanden, müssen Männer 30 km mit Gepäck laufen, Frauen nur 22 km. Was hat das für einen Sinn? Ich meine rein logisch gesehen macht es keinen. Habe ich eine Frau in einer Einheit, kann die Einheit nur 22 km marschieren, selbst wenn alle Männer 30 schaffen. Warum müssen Männer also weiter marschieren können?

Es soll Frauen geben, die 8-tausender besteigen, ohne Probleme. Ich habe noch keine auf einem Berg gesehen, denn ich schaffe nicht mal 5-tausender. Somit scheinen diverse Frauen, zumindest von den körperlichen Möglichkeiten die Aufnahmeprüfungen für Spezialeinheiten schaffen zu können, obwohl ich als Mann das nicht kann. Wo ist das Problem? Sexismus? Um Sexismus hat die Evolution sich noch nie gekümmert.

Gleiches beim Haar- und Barterlass. Warum dürfen Frauen in einer gleichberechtigten Gesellschaft die Haarmode tragen die sie wollen, wenn auch im Dienst mit Haarnetz oder als Zopf, wenn Männer das nicht dürfen? Warum wird hier Frauen gestattet ihre Persönlichkeit, die sich auch äusserlich manifestiert, frei zu gestalten, aber Männer müssen immer noch mit Bürstenschnitt durchs Unterholz robben? Was sagt ein männlicher Rekrut, wenn eine Feldjägerin mit Pferdeschwanz ihn selbst wegen zu langer Haare nahelegt zum Friseur zu gehen?

Und warum ist es in einer demokratischen Gesellschaft, die diese Soldaten verteidigen sollen, ein Problem diese Probleme offen anzusprechen? Warum kommt keine ergebnisoffene Diskussion, sondern die Standardfloskel, wir haben ein Problem mit Frauenfeindlichkeit oder wie z. B. bei der Tagesschau "Wachsende Vorbehalte gegen Frauen in der Bundeswehr"?

Ein Vorurteil, zumindest laut Wikipdia, ist eine meist wenig reflektierte Meinung – ohne verstandesgemäße Würdigung aller relevanten Eigenschaften eines Sachverhaltes oder einer Person. Somit haben die Soldaten, die zum größten Teil über 15 Jahre bei der BW sind (Abb. 3) und die mit Frauen zusammen Dienst schieben, sich doch eher ein Urteil gebildet, während die Tagesschau von einem Vorurteil ausgeht?

Die Studie, die bereits 2011 erstellt wurde, lässt sehr viel Möglichkeiten der Interpretation offen. So gibt diese an, das 96% der männlichen Befragten im Auslandseinsatz war, hingegen nur 51% der Frauen. Die Gründe warum mehr alle Männer, aber nur die Hälfte der Frauen in Auslandseinsätzen war, gibt diese Studie nicht her, leider.

Und hier nun einige mögliche Spekulationen. Würden sie sich im Ernstfall auf einen Soldaten verlassen, wenn sie wissen das er nicht auf Einsätze muss? Würden sie sich, wenn sie einen Posten nur nach einem Auslandseinsatz (evtl. sogar Kampfeinsatz) erhalten, nicht auch verarscht fühlen, wenn andere diese ohne Auslandseinsatz erhalten?

Und zu meinem 30 km Marsch, würden sie 35 km vom Basislager eine Straßenkontrolle durchführen, wenn sie befürchten müssen dass das Fahrzeug durch Beschuss zerstört werden könnte und sie sich ggf. zu Fuß zum Lager durchschlagen müssten? Was würden jemand dann von unterschiedlichen Anforderungen für Frauen denken?

Es gibt aber noch andere Zahlen in dieser Studie, so glauben zwar 61,8 % der Männer, Frauen hätten bessere Karrierechancen, doch auch 24,5 % der Frauen bei der Bundeswehr glauben dies (Tab. 7). Also selbst 1/4 der Frauen sieht das so, und da sprechen noch einige von Vorurteilen?

Genau so zur Einstellung der Soldaten zu ihrem Dienst, der in der Studie als, männliche Soldaten sind nationalistischer beschrieben wird. Hier z. B. die Frage "Bw-Dienst ist Bekenntnis zum Staat und zur demokratischen Grundordnung ' den 82,7% der Männer, aber nur 65,9% der Frauen mit Ja beantworten (Tabelle 4).

Warum sollte ein Mensch zu einer Organisation gehen, bei der er mit Leib und Leben für die Politik dieses Landes gerade stehen muss, wenn er zu dem politischen System und den Zielen des Landes keinen Bezug hat? Evtl. weil er danach bessere Chancen auf einen Job bei der Polizei hat, doch sonst? Würden sie sich auf diese Karriere Soldaten, die es sowohl bei Frauen wie auch bei Männern gibt, verlassen wollen?

Alles in allem kann man sagen, die Studie hat mehr Fragen aufgeworfen, wie Antworten gegeben. Dies liegt zum einen im Studienaufbau, dass eben Hintergründe nicht erforscht, aber auch in der Unwilligkeit der Politik diese Gründe öffentlich zu diskutieren, würde es doch ggf. am Bild der Welt rütteln, in der Frauen und Männer nur durch die Gesellschaft zu dem gemacht werden was sie sind.

Es ist zumindest nach dieser Studie absolut inakzeptabel, das Ursula von der Leyen behauptet: „Wir müssen die Bundeswehr für Frauen noch deutlich attraktiver machen“

Ja, ich habe mich geirrt, denn das Gerechtigkeitsempfinden bei männlichen Soldaten ist absolut am Boden, seit Jahren. Doch nun setzt Ursula von der Leyen alles daran um dieses noch weiter in den Boden zu rammen. Wie die BW nach dieser vernichtenden Studie noch unattraktiver für männliche Soldaten wird, beweist uns von der Leyen in den nächsten Jahren.

Ich jedenfalls kann beruhigt die Bundeswehr junge Menschen weiterhin nicht empfehlen und gebe hiermit zurück an die Harthöhe in den Frontkindergarten.

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