Mittwoch, 26. März 2014

Ich bin dann mal Feminist oder wenn Feministen Maskulisten mit Stöcken bewerfen


"Feminismus ist vom Standpunkt eines linken Maskulismus eine sexistische Ideologie, die kein Problem damit hat, das Leiden und die Benachteiligungen von sowie Gewaltverbrechen an Männern, lächerlich zu machen, zu verharmlosen und Männer darüberhinaus öffentlich zu diffamieren und Feministen kommunizieren mit Männer aus ideologischen Gründen primär strategisch i.S.v. Definition 1."

schreibt Elmar auf Jungsund Mädchen

Worte sind erst mal nichts anderes als Beschreibungen von Vorstellungen und Gedanken. Nehmen wir Gebäude, an was denken wir? Eine Lagerhalle, einen Wolkenkratzer oder eine Garage? Was ist mit Haus? Denken wir an unser Elternhaus oder das Haus der Grosseltern, ist es ein neues Haus, Mehrfamilienhaus oder ein Altbau? Und bei Feminismus?

Elmar denkt bei Feminismus an eine sexistische Ideologie, an Personen die Gewaltverbrechen an Männern lächerlich machen etc. Ich denke bei Feminismus an den schönsten Urlaub meines Lebens, bin ich nun noch ein „linker Maskulist“? Keine Ahnung, ist mir auch egal, denn sowohl Feminismus als auch Maskulismus ist nicht allumfassend definiert und sind in meiner Vorstellung etwas anderes als in der von Arne Hofmann, Lucas Schppe, Elmar Diedrichs oder einer Person die nur im Gelben Forum schwimmt. Aber auch Schrupp, Gesterkamp und Rosenbrock haben hier mit Sicherheit andere Ansichten. Somit muss Elmar versuchten hier seine Definition zu verkaufen und begründen, deshalb schreibt Elmar dann auch weiter:

„Außerdem gilt: Niemand, der sich für die Abschaffung von Geschlechtergerechtigkeiten einsetzt, wird gezwungen, sich Feminist zu nennen. Wer es dennoch tut, darf sich nicht wundern, gemäß (10) wie einer behandelt zu werden: Feminist ist man freiwillig. Wer freiwillig in vorgefertigte Schuhe schlüpft, darf sich nicht wundern, wenn er damit Abdrücke hinterläßt.“

Elmar versucht hier in einer Definition Feminismus als allgemein böse Ideologie hinzustellen. Hierzu bedient er sich eines Kunstgriffes, in dem er als Beispiel einen (Neo) Nazi zu Hilfe nimmt um dann zu schreiben:

(10) Wir ziehen Personen sehr wohl politisch für ihre Meinungen zur Verantwortung und zwar mitunter recht drastisch sowie in großem Stil, insofern wir ihr Verhalten aufgrund ihrer Meinungen vorhersagen.

Dies ist ein billiger Taschenspielertrick, den Rosenbrock, Kemper und Gesterkamp schon aufgeführt haben, wobei man den Trick schon durchschaut hat, wenn das Wort Nazi fällt. Genau so können uns Feministen vorwerfen dass wir uns genau so den Schuh Maskulismus, Antifeminismus oder sonstwas anziehen, mit dem uns obige drei Autoren belegen.

Doch, und das ist meine Beobachtung, Feminismus hat auch Errungenschaften gebracht, die wir Männer so schnell nie hingekriegt hätten. Ein Beispiel? Vaterschaftsurlaub – der für mich schönste Urlaub meines Lebens! Hätte es den Feminismus nicht gegeben, der Rollenbilder in Frage stellt, dann würden wir heute noch als Männer direkt nach der Geburt der Kinder wieder Arbeiten gehen. Einen Tag Urlaub um bei der Geburt dabei zu sein und dann Schwupp, zurück an die Drehbank oder den Schreibtisch. Unsere männlichen Parlamentsheinies hätten hier niemals ein Bedürfnis gesehen, wie auch, definieren doch gerade sie sich als Powermänner, die immer im Parlament oder am Schreitisch sitzen. Somit hat er auch Gruppen wie Manndat und Agens geschaffen, die sich z. B. Fragen zur Männergesundheit stellen, wenn auch erst in Opposition zum Frauengesundheitsbericht. Fairerweise muss man sagen, der Feminismus hat Dinge sowohl zum positiven, wie auch zum negativen verändert und oftmals auch bestehende Sichtweisen zementiert.

Deshalb, beschäftigen wir uns mal mit dem „bösen“ Feminismus. Die Fragen beziehen sich auf den „institutionellen“ Feminismus. Es reichen ein bis zwei Beispiele, gerne auch mehr. Hier die Fragen:

  1. Welche große Errungenschaft der letzten Welle des Feminismus empfindest Du als wichtig? Welche als überzogen?
  1. Welche feministische Forderung (z. B. einer politischen Partei) der letzten 10 Jahre hättest Du auch noch aus heutiger Sicht voll und ganz unterstützen können?

  2. Welche aktuellen feministischen Forderungen findest Du richtig?
    Gibt es etwas das der Feminismus Deiner Meinung nach noch für Frauen fordern sollte/könnte und was natürlich für Dich gerechtfertigt ist?

  3. Mit welcher bekannten Feministin glaubst Du, könntest Du ein Bier trinken gehen und Dich mit ihr zivilisiert über Männerpolitik zu unterhalten?
    Mit welcher Feministin könntest Du das garantiert nicht? Ein Beispiel reicht, gerne aber auch mehr.

  4. Gibt es feministische Gruppe die Du, evtl. auch nur in Teilen, unterstützen könntest?
  1. Was ist Deiner Meinung nach der größte Fehler des Feminismus gewesen?

  2. Welche Änderungen im Feminismus würdest Du vornehmen, damit er für Dich „akzeptabler“ erscheint?
Natürlich kann man mit diesen Fragen eine Doktorarbeit füllen, aber ein paar Beispiele sollte man schon bringen können. Fangen wir mal an mit unseren „Comichelden“ "Arne, Chris und Man-Tau" an. Natürlich kann sich jeder andere auch mal Gedanken über obige Fragen machen, ich denke aber, wenn die obigen das Stöckchen erst in den Händen halten, wird es hoffentlich noch weiter geworfen. Bei Euch Dreien würde mich eine Antwort interessieren und ich würde mich freuen wenn ihr das Spiel mitspielt

8 Kommentare:

  1. Hast Du für die Behauptung, daß der Vaterschaftsurlaub dem Feminismus zu verdanken ist auch handfeste Belege.

    Komisch ist es schon, mal gibt es den Feminismus, dann wieder gibt's den Feminismus nicht. Das nenne ich einen Taschenspielertrick.

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    1. In Frankreich ist der Vaterschaftsurlaub im Rahmen der Gleichberechtigung der Geschlechter auch für Väter eingeführt worden. Der vorherige Vaterschaftsurlaub war ebenfalls eine Forderung von Feministinnen in Frankreich. Ich such Dir das auch gerne raus, brauche dazu nur etwas Zeit, da ich gerade anderweitig besetzt bin.

      Es gib den Feminismus, aber DEN Feminismus den Du oder ich gerne kritisieren gibt es natürlich nicht... :-D

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  2. 1. Selber antworten musst du dann aber auch noch
    2. Man nimmt solche Artikel immer besser wahr, wenn diejenigen, die Antworten sollen verlinkt sind, da man dann zugriffe in der Statistik sieht und nachschaut. Bei den vielen Blogs übersieht man sonst schnell einen Artikel

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    1. Hallo Christian, da hast Du recht, sorry, mach ich das nächste mal mit dem Verlinen.

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  3. "Elmar versucht hier in einer Definition Feminismus als allgemein böse Ideologie hinzustellen. Hierzu bedient er sich eines Kunstgriffes, in dem er als Beispiel einen (Neo) Nazi zu Hilfe nimmt um dann zu schreiben. [] Dies ist ein billiger Taschenspielertrick, den Rosenbrock, Kemper und Gesterkamp schon aufgeführt haben, wobei man den Trick schon durchschaut hat, wenn das Wort Nazi fällt."

    Nein, das hast du falsch verstanden - bei Kemper und bei mir. Kemper versucht gar nicht erst mit Hilfe der Äußerungen von Maskulisten zu belegen, daß diese irgendwie der Nazi-Ideologie entsprechen.

    Ich vergleiche nicht den Feminismus mit der Nazi-Ideologie, sondern ich demonstriere, daß wir Leute für ihre Meinungen zur Verantwortung ziehen. Ich hätte das genauso mit der KPD machen können.

    Denk man nach: Hätte ich nicht die NSDAP, sondern die KPD als Beispiel benutzt, würdest du mir dann vorwerfen, ich hätte durch einen Taschenspielertrick versucht, den Feminismus als stalinistische Bewegung zu diffamieren?

    Folgt man der Logik deines Textes, dann müßtest du das.

    Du hast vermutlich nur das Wort "Nazi" gesehen und dich danach deinen freien Assoziationen überlassen.

    Übrigens würde ich mich sehr freuen, wenn du deine Fragen mal selbst beantworten würdest.

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    1. Hallo Elmar,

      hättest Du als Vergleich nicht den Nationalsozialismus sondern etwas eher neutrales genommen, dann hätte eben diese Stigmatisierung nicht funktioniert. Dann hätte man sich die Schuhe anziehen können ;)

      Ich werde antworten, gibt mir aber bitte noch etwas Zeit. Siehe hierzu meinen neuen Blogeintrag. Mir fehlt gerade mind. eine Doppelmütze Schlaf. Die Woche war mehr als voll...

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  4. Moin Kai, hier sind meine Antworten - danke für die Fragen! :-)

    http://man-tau.blogspot.de/2014/03/biertrinken-mit-feministinnen-kais.html

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    1. Danke Lucas, hab diesen, wie alle anderen Texte heute in der Metro gelsen...

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