Ich freue mich immer auf Freitag, endlich Wochenende. Meist gehe ich nach
der Arbeit noch auf nen „Apero“ ins Bistro, wo man viele Menschen, meist Männer,
trifft. Man redet über das was man am Wochenende macht. Meist machen die
Menschen dass, wozu sie in der Woche zu wenig Zeit hatten. Mal richtig
ausschlafen, mal wieder so richtig ihre Frau verprügeln. Man tauscht sich über
das beste Essen genau so aus, wie über die effektivsten Maßnahmen um die Frau übers
Wochenende klein zu halten. Viele schwören darauf, die Frau direkt am Samstag
nach dem Aufstehen so richtig durchzulassen, dann hat man den Rest des
Wochenendes wenigstens seine Ruhe.
Ich selbst stehe immer ungläubig daneben, denn ich gehöre zu den wenigen Männern,
die versuchen Gewaltlos zu leben! Meist fühle ich mich dann so richtig gut,
denn ich bin ja anders, ich bin nicht so ein gewalttätiges Arschloch! Meine
Lebenspartnerin kann eigentlich sehr froh und zufrieden mit mir sein, denn ich
bin ja anders, ich bin nicht so. Trotzdem schlägt sie mich, das ist aber nicht
schlimm, denn ich bin ein Mann und gehöre zum herrschenden Patriarchat!
Findet das jetzt jemand unglaubwürdig? Ich nicht, denn so, genau so, muss
unsere Gesellschaft sein. Wenn auch nicht hier in Frankreich oder in
Deutschland; wo ca. ein drittel der Frauen Gewalt erfahren hat. Doch in Dänemark,
wo 54% der Frauen mind. einmal in ihrem Leben Opfer von häuslicher Gewalt durch
Männer wurden, da muss es so sein. Volkssport häusliche Gewalt, besonders
beliebt in skandinavischen Ländern, nach der Kanutour und der Elchjagd wird
dann noch die Olle verkloppt.
Und die Zahlen nehmen nicht ab, sie sind beständig oder nehmen sogar zu! Egal
was wir machen, egal ob wir den Platzverweis einführen, egal ob wir Gesetze
verschärfen oder, so wie Gott sei Dank die Gewerkschaft der Polizei, ein Positionspapier häusliche Gewalt herausgeben.
Hier heißt es schon in der Einleitung:
„Auch in Deutschland haben rund 25 Prozent der Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren Gewalt in der Beziehung erlebt. Differenziert nach der Schwere der Gewalt haben zwei Drittel der von Häuslicher Gewalt betroffenen Frauen schwere bis sehr schwere körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten und ein Drittel leichte bis mäßig schwere körperliche Gewalt. Dies ist das Ergebnis der im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführten und in 2004 veröffentlichten repräsentativen Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“.”
Das dieses ein drittel mit leichter bis mäßig schwerer körperlicher Gewalt
sich größtenteils im nicht strafrechtlich relevanten Rahmen abspielte, braucht
für die Polizei hier keine Rolle spielen. Wozu auch, würde es doch den
unkritischen Blick der Polizei nur zu sehr trüben. Warum also die Kollegen mit
solchen Kinkerlitzchen wie Strafrecht bei einem Paltzverweis konfrontieren, wo
es doch um höhere Ziele als unseren Rechtsstaat geht? Ja, das Leben unserer
Polizisten (Innen und Aussinnen) ist schon schwer genug, denn Sie müssen
folgenschwere Entscheidungen treffen,
„Gerade in diesen Fällen mit ambivalenten Opfern stoßen die Beamten häufiger auf beratungsresistente Opfer, die sich
teilweise sogar mit dem Gewalttäter solidarisieren. Hier die notwendigen
gefahrenabwehrenden Maßnahmen festzulegen und
trotzdem durchzusetzen, stellt eine doppelte Herausforderung dar.”
Und nun haben wir sie wieder!
Auch bei der jetzigen, der gefühlt 1000ten Studie, zum Thema „Männergewalt“,
„Paargewalt gegen Frauen und Kinder“, „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ und wie
sie nicht alle heißen, ist es wieder das gleiche Spiel. Man erforscht nur die
Wunden die zugefügt wurden, aber nicht, wie es dazu kam. Das man das einseitig
prüft, weil ja nur Frauen Opfer und Männer Täter sein können, ist noch mal ein
zweiter Punkt.
Deshalb ist es auch nicht Sinnig, wenn z. B. die FAZ beklagt:
„So fehlen Vergleichszahlen für Männer.“
Die Vergleichszahlen gibt es, seit langem! Die Frage müsste eigentlich
sein, wie ist es zu dieser Gewalthandlung gekommen. Die Frage, wie kann ich so
was verhindern, ohne die vorherige Frage zu beantworten, zielt nur darauf ab,
noch härtere Gesetze zu erlassen, die dieses Problem auch noch einseitig, auf
Kosten der Männer, lösen. So stellte schon Prof. Dr. Dr. Michael Bock in seinem
Gutachten zum Gewaltschutzgesetz fest:
„Für die wesentlich weiter
gehenden Eingriffe des Gewaltschutzgesetzes
entwirft die Bundesregierung ein geschlechtsspezifisches Bedrohungsszenario,
das einer erfahrungswissenschaftlichen Prüfung in keiner Weise stand hält. Die Behauptung, häusliche Gewalt ginge fast
ausschließlich von Männern aus, ist sowohl bezüglich der Gewalt zwischen
Partnern als auch bezüglich der Gewalt gegen Kinder und Senioren grob falsch.
Im Bereich des Schutzes von Kindern, Senioren und Männern sind dagegen die
eigentlichen Defizite bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt zu verorten, während
für Frauen wegen der bisher und zukünftig ausschließlichen Beachtung dieser
Opfergruppe bereits eine Vielzahl von Hilfs- und Beratungsstellen mit nicht
unerheblichen finanziellen Mitteln zur Verfügung steht.”
Aber auch:
„Darüber hinaus sind die
Maßnahmen des Gewaltschutzgesetzes rechtsstaatlich
äußerst bedenklich und für den
Mißbrauch geradezu geschaffen. Diesen Mängeln stehen nicht einmal präventive Effekte gegenüber. Zunächst bleibt mindestens die Hälfte der Opfer weiterhin
schutzlos. Obendrein wirken die Maßnahmen des Gewaltschutzgesetzes
kontraproduktiv in Bezug auf alle nachhaltigen Verhaltensänderungen der
Beteiligten, weil sie die
Voraussetzungen der erforderlichen gemeinsamen Therapie oder Mediation systematisch
zerstören.“
Und zu guter letzt:
„Das Gewaltschutzgesetz geht von einem Feindbild „Mann“ aus, das
empirisch nicht haltbar ist. Es fördert
nicht den konstruktiven Dialog der Geschlechter, sondern ist ausschließlich auf
Enteignung, Entmachtung, Ausgrenzung und Bestrafung von Männern gerichtet. Sein
Ziel ist nicht, häusliche Gewalt zu bekämpfen, sondern nur Männergewalt.
Geschützt werden sollen nicht alle in häuslicher Gemeinschaft lebenden Menschen
oder gar Ehe und Familie, sondern nur Frauen. Mit diesem Grundtenor wird das
Gesetz auf jede Art von Lebenspartnerschaft eine zersetzende Wirkung ausüben
und damit nicht nur die demographische Entwicklung negativ beeinflussen sondern
auch die Lebensqualität der Bürger und die gesellschaftliche Integration.“
Nun, wo gehobelt wird, da fallen Späne, mag man sagen. Wir haben ein
Problem! Ein Gewaltproblem! Hier handelt es sich jedoch um Staatsgewalt! Der
Staat drückt anderen Menschen seine Definition von Gewalt auf, nach der wir zu
leben haben. Nur sind nach der Staatlichen Definition nicht alle Menschen
gleich, sondern es geht nur darum eine Gruppe zu schützen. Deshalb werden wir
abgeurteilt, aus unseren Wohnungen geworfen. Was wird passieren, wenn wir die
Polizei rufen, als Mann, weil wir Opfer von häuslicher Gewalt sind? Welche
Hilfe können wir erwarten? Auch hier sind homosexuelle Paare natürlich
besonders benachteiligt:
„Da das Gewaltschutzgesetz bewusst geschlechtsneutral
formuliert ist und alle Personen vor häuslicher Gewalt schützen soll, gilt es natürlich
auch für Lesben und Schwule. Kommt es hier zum Polizeieinsatz, sind die
einschreitenden PolizistInnen aber unter
Umständen durch eine homosexuelle Lebensgemeinschaft in besonderem Maße
herausgefordert, da es eventuell weniger offensichtlich ist, wer die/der (hauptsächlich)
Gewaltausübende und somit Wegzuweisende ist. Dies kann dazu führen, dass
die Situation weniger erst genommen wird und es nicht zu einer Wegweisung,
sondern nur zu einer Ermahnung kommt.”
Ein/eRatgeberIn für Lesben und Schwule zum Umgang mit Diskriminierung, Mobbing und Ungleichbehandlung, Wien
Nun, wir sollten uns evtl. nochmals mit dem Begriff der Vorverurteilung
befassen! Neutrale Polizisten können und dürfen wir jedenfalls nicht erwarten!
Wir müssen sogar damit rechnen, das uns die Polizisten, die wir zu unserem
Schutz angefordert haben, erst einmal aus der Wohnung verweisen um Frauen und
Kinder zu schützen! Und wenn das nicht passiert, dann bekommt die Frau einer
Ermahnung, die Polizei lässt die Karte eines Frauenhauses da und geht wieder.
Die von der EU jetzt herausgegebene Studie zu häuslichen Gewalt gegen
Frauen, zeigt wieder einmal, was von Männern erwartet wird. Klappe halten und
die Gewalt ertragen, denn ein Indianer kennt keinen Schmerz! Frauen hingegen, haben
Frauenrechte! Ansonsten ist jedoch jeder vor dem Gesetz gleich.
Würde Deutschland morgen Studien erheben, die einseitig die Gewalt von Ausländern
gegenüber Deutschen ermittelt. Würden die „erschreckenden“ Ergebnisse dieser
Studien, die teilweise nicht einmal Gewalt im strafrechtlichen Rahmen abbilden, dazu führen, dass überall Hilfszentren mit Millionenförderungen entstehen,
um den „Opfern“ zu helfen. Würden diese Hilfszentren und die Polizei daraufhin
mit weiteren Millionenförderungen Ausstellungen und Infobroschüren erstellen,
um die Bürger und die Polizei für diese Gewalt zu sensibilisieren. Dann hätten
wir innerhalb von 3 Monaten mind. 10 Resolutionen der UNO und des
Sicherheitsrates gegen die BRD, die USA hätte bereits alle Konten von deutschen
Firmen eingefroren, die Engländer würden über weitere Sanktionen nachdenken und
Franzosen würden über den Einsatz von Bodentruppen diskutieren, da Luftschläge
allein nicht Zielführend sind. Die EU hätte uns bereits ausgeschlossen und die
UNO würde Blauhelmsoldaten entsenden wollen.
Diese Gewalt-Studien werden jedoch genau für diese UNO erstellt, um auswerten zu können
wie weit Deutschland und andere EU Staaten bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen
fortgeschritten sind. Das entschuldigt natürlich nichts, kein Land, auch
Deutschland oder Frankreich nicht, wird durch Resolutionen wie dem "Übereinkommen
zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt" vom selbständigen Denken abgehalten, auch wenn dies
manchmal den Anschein hat.
Danke für diesen gelungenen Text. Gerade der Anfang haut mächtig rein! ;)
AntwortenLöschen"Wir müssen sogar damit rechnen, das uns die Polizisten, die wir zu unserem Schutz angefordert haben, erst einmal aus der Wohnung verweisen um Frauen und Kinder zu schützen!"
DAS habe ich selbst erlebt. Zunächst wollte die Polizei aufgrund meines Anrufs gar nicht erst erscheinen, um die Situation zu regeln. Als die Polizei dann doch kam, wurde ich als Opfer direkt zum Täter abgestempelt und die "arme Frau" als Opfer befragt.
Zuguterletzt wurde ich der Wohnung verwiesen, es wurde keine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen und ich war erst einmal obdachlos.
Die Frau ist praktisch belohnt worden, auf mich loszugehen.
Was hat das zur Folge? Die Gewalt gegen mich ist dann natürlich auch in keine Statistik eingeflossen. Wohl aber, dass ich der Wohnung verwiesen wurde. Die Statistik wird also extrem verfälscht.
Freut mich dass es Dir gefallen hat.
AntwortenLöschenGruss
Kai